Siebtes Spiel, sechster Sieg - und ab ins Halbfinale: Die deutschen 3x3-Basketballerinnen greifen bei ihrer Olympia-Premiere nach einer Medaille. Das Quartett des Deutschen Basketball Bundes (DBB) gewann zum Abschluss der Gruppenphase auf dem Place de la Concorde im Herzen von Paris auch gegen Spanien und zog nach dem 18.15 als sensationeller Gruppenerster direkt ins Halbfinale ein.
Sensation! DBB-Märchen geht weiter
Die Mannschaft um Marie Reichert, Sonja Greinacher, Svenja Brunckhorst und Elisa Mevius schloss die Vorrunde als einziges der acht Teams mit nur einer Niederlage ab und vermied damit den Umweg über die Play-ins. In diesen spielen die Nationen auf den Tabellenplätzen drei bis sechs am späten Samstagabend die weiteren Halbfinalisten aus. Dann entscheidet sich auch, gegen wen die deutschen Basketballerinnen am 5. August in der Runde der letzten Vier antreten.
Direkter Halbfinaleinzug
Die K.o.-Phase hatte das Quartett bereits am Freitag erreicht, nun winkt bei der ersten Olympia-Teilnahme direkt die erste Medaille. Nach dem sensationellen Auftaktsieg gegen die favorisierten USA hatte sich die Mannschaft um Anführerin Brunckhorst, die bei Olympia wie Greinacher auch im klassischen Fünf gegen Fünf hätte starten können, extrem gefestigt gezeigt und war von Sieg zu Sieg geeilt.
Einzig das zweite Gruppenspiel gegen die Mitfavoritinnen aus Australien ging verloren. "Wir sind hierher gekommen und wussten, dass vielleicht nicht viele auf uns setzen, aber wir wissen um unsere Stärken", hatte Brunckhorst bereits nach dem Sieg über die US-Amerikanerinnen gesagt. Der Erfolg über den Olympiasieger von Tokio habe gezeigt, "dass alles möglich ist", sagte Mevius: "Man kann träumen, oder?"
Brunckhorsts entscheidender Wurf
Dass das Team in Paris dabei ist, hat es vor allem Brunckhorst zu verdanken. In Debrecen hatte sie ihre Mannschaft beim Qualifikationsturnier im Mai in letzter Sekunde zum 19:17 gegen Gastgeber Ungarn geworfen - und damit zum Ticket für Paris.
In der französischen Hauptstadt wird sie sich nach mehr als zehn Jahren von der Nationalmannschaft verabschieden. Nun vielleicht sogar mit einer olympischen Medaille.