Der Eklat um Charlotte Dujardin schlägt weiterhin hohe Wellen. Auf einem vier Jahre alten Video ist zu sehen, wie die 39-Jährige im Training ganze 24 Peitschenhiebe verteilte - und das binnen einer Minute. Währenddessen ritt eine Schülerin auf dem Pferd. Der Reitsport-Weltverband FEI suspendierte Dujardin daraufhin mit sofortiger Wirkung und die Olympischen Spiele in Paris finden ohne die Britin statt.
Reit-Eklat: Deutscher Chef reagiert
Durch das Fehlen ihrer ärgsten Konkurrentin steigen auch die Chancen für die deutsche Gold-Hoffnung Jessica von Bredow-Werndl. Das deutsche Lager hatte von dem Vorfall zunächst jedoch nichts mitbekommen. „Wir haben erst heute über die Medien von den Vorwürfen erfahren, kennen aber weder den genauen Sachverhalt noch das besagte Videomaterial“, äußerte sich Dr. Dennis Peiler, Geschäftsführer des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei, auf Anfrage von SPORT1.
Auch Dujardin äußert sich: „Ich schäme mich zutiefst“
„Grundsätzlich sind derartige Nachrichten immer schlecht für den Sport“, führte der Sportchef aus, wenngleich man sich zum aktuellen Zeitpunkt nicht im Stande sehe, dies weiter zu kommentieren.
Auch Dujardin selbst veröffentlichte eine Erklärung und gestand ein, dass sie Fehler gemacht habe. Was passiert sei, „war völlig untypisch und spiegelt nicht wider, wie ich meine Pferde trainiere oder meine Schüler trainiere, aber es gibt keine Entschuldigung“, teilte die dreimalige Olympiasiegerin in einem Statement auf Instagram mit.
„Ich schäme mich zutiefst und hätte in diesem Moment ein besseres Beispiel geben sollen. Verständlicherweise ermittelt der Weltverband und ich habe die Entscheidung getroffen, mich während dieses Prozesses von allen Wettbewerben zurückzuziehen - einschließlich der Olympischen Spiele in Paris“, sagte Dujardin.
Sie sei „am Boden zerstört, dass ich alle im Stich gelassen habe. Ich werde während der Ermittlungen uneingeschränkt mit der FEI zusammenarbeiten und mich nicht weiter äußern, bis der Prozess abgeschlossen ist.“
Dujardin hätte in Paris Großbritanniens erfolgreichste Olympiateilnehmerin werden können und mit einem Medaillengewinn die frühere Radrennfahrerin Laura Kenny hinter sich gelassen. Beide haben bei Sommerspielen insgesamt sechsmal Edelmetall geholt.