Paris sieht sich gerüstet für die Olympischen Sommerspiele - trotz einiger Unwägbarkeiten. „Wir sind bereit“, sagte Organisationschef Tony Estanguet bei einer Pressekonferenz am Sonntag, allerdings fügte er hinzu: „Solange die Abschlusszeremonie nicht beendet ist, müssen wir wachsam bleiben. Aber heute sind wir genau dort, wo wir vor ein paar Jahren sein wollten.“
Olympia: Sicherheit oberste Priorität
Auch die vielfach diskutierte Wasserqualität der Seine bereitet fünf Tage vor der Eröffnungsfeier mit bis zu 7000 Athleten auf Lastkähnen immer weniger Kopfzerbrechen. "Alle Indikatoren für die Seine sind zu diesem Zeitpunkt positiv", betonte Estanguet: "Wir haben immer versucht, so ehrgeizig wie möglich zu bleiben, damit diese Spiele Frankreich zum Strahlen bringen."
Der Glanz allerdings hat seinen Preis. Teile der Stadt, gerade im Bereich berühmter Wahrzeichen, sind abgesperrt oder zugangsbeschränkt - weil auch dort Wettbewerbe stattfinden werden. Gastronomen beschweren sich über ausbleibende Kundschaft, Anwohner bestimmter Bereiche kommen nur mit einem QR-Code und nach teils langem Warten zu ihrem Zuhause. Für Estanguet, dreimaliger Kanuslalom-Olympiasieger, sind das Kollateralschäden.
Erhöhter Sicherheitsaufwand in Paris
"Wir haben uns immer bewusst dafür entschieden, dass der Erfolg von Paris 2024 bedeutet, die Spiele in der Stadt abzuhalten", erklärte Estanguet: "Das war das völlig beispiellose Konzept für Paris 2024." Dieses allerdings lasse sich "nicht ohne Störung" durchführen, so der 46-Jährige: "Wir haben versucht, diese Einschränkungen vorherzusehen und sie lange im Voraus kommuniziert."
Dass eine Weltstadt praktisch für mehr als zwei Wochen zum Sportplatz wird und eine Eröffnungsfeier erstmals nicht in einem Stadion stattfinden wird, sorgt auch für erhöhten Sicherheitsaufwand: Rund 35.000 Polizisten und Gendarmerie-Mitglieder sowie 18.000 Soldaten werden bei den Spielen im Schnitt jeden Tag im Einsatz sein.
„Sicherheit war die oberste Priorität für Paris 2024″, sagte Estanguet. Frankreichs Innenminister Gerald Darmanin betonte am Sonntag im Interview mit der Zeitung Journal du Dimanche, es gebe „keine klare Bedrohung der Sicherheit der Olympischen Spiele“.