Der palästinensische Boxer Waseem Abu Sal hat bei der Olympia-Eröffnungsfeier in Paris ein T-Shirt mit dem Motiv bombardierter Kinder getragen. Auf sein weißes Oberteil waren Bilder von Kampfflugzeugen gestickt, die Raketen auf Sport treibende Kinder abwerfen. "Dieses T-Shirt repräsentiert das derzeitige Bild in Palästina", sagte Abu Sal (20), einer der palästinensischen Fahnenträger bei der Bootsparade auf der Seine, der Nachrichtenagentur AFP: "Kinder, die unter den Trümmern sterben. Kinder, deren Eltern gemartert werden und die ohne Nahrung und Wasser allein zurückbleiben."
Palästinenser bei Eröffnungsfeier mit T-Shirt-Botschaft
Reaktionen des Palästinensischen Olympischen Komitees
Jibril Rajoub, Präsident des Palästinensischen Olympischen Komitees, sagte der AFP, man habe beim Organisationskomitee der Spiele in Paris nachgefragt, ob Abu Sals Shirt gegen die olympischen Regeln verstößt. "Es ist eine Botschaft des Friedens. Es ist eine Botschaft, um Aufmerksamkeit zu erregen", sagte er: "Es ist gegen den Krieg, gegen das Töten. Es steht im Einklang mit der Olympischen Charta. Wir haben es vorgestellt, sie haben es genehmigt."
Regeln des Internationalen Olympischen Komitees
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) allerdings ist für die Charta verantwortlich, und es verbietet politische Äußerungen auf dem Spielfeld bei Wettkämpfen und während der Eröffnungs- und Abschlusszeremonie. Sportlerinnen und Sportler können sich aber frei in Pressekonferenzen und in Sozialen Medien äußern.
Brief an das IOC
Das palästinensische Nationale Olympische Komitee schrieb vor Beginn der Spiele an das IOC einen Brief und forderte ein Startverbot israelischer Sportler in Paris, was abgelehnt wurde.
Absicht des palästinensischen Teams
Rajoub sagte, das palästinensische Team wolle die Olympischen Spiele in Paris nutzen, um auf das Leid der Zivilbevölkerung in Gaza aufmerksam zu machen.