Die beiden Athletinnen Imane Khelif (Algerien) und Lin Yu-ting (Taiwan) sind für die Frauen-Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen in Paris zugelassen worden. Das gab das IOC offiziell bekannt.
Olympia-Wende bei Boxerinnen
Während Khelif am kommenden Donnerstag in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm gegen die Italienerin Angela Carini antritt, kämpft Yu-ting am Freitag in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm.
Der Boxverband IBA hatte die beiden Sportlerinnen vergangenes Jahr von den Frauenweltmeisterschaften in Neu-Delhi ausgeschlossen, weil sie angebliche Eignungstests nicht bestanden hätten.
IBA nicht länger Organisator des Box-Turniers
So teilte die IBA auf Anfrage des Guardian mit, sie habe die Entscheidung „nach einer umfassenden Überprüfung getroffen, um die Fairness und Integrität des Wettkampfs zu wahren“.
DNA-Tests hätten dabei bewiesen, dass die beiden intersexuelle Personen weiter über „XY-Chromosomen“ verfügen würden, wie der russische IBA-Präsident Umar Nasarowitsch Kremlew der russischen Nachrichtenagentur Tass sagte.
Zum Verständnis: Die IBA ist der frühere Weltverband des Olympischen Boxsports und organisierte so unter anderem auch die Wettkämpfe im Amateurboxen. Im Juni 2023 entzog das IOC der IBA die Anerkennung als Vertretung des Internationalen Olympischen Komitees.
Somit zeichnet der Verband auch nicht mehr für die Organisation und das Regelwerk der Olympischen Spiele 2024 verantwortlich. Stattdessen findet das Turnier unter der Leitung der IOC Boxing Unit Paris 2024 (PBU) statt.
IOC mit Statement
„Die PBU hat die Boxregeln von Tokio 2020 als Grundlage für die Entwicklung ihrer Regeln verwendet. Diese Regeln beziehen sich wiederum auf die Regeln von Rio 2016. Die PBU war bestrebt, Änderungen zu begrenzen, um die Auswirkungen auf die Vorbereitung der Athleten zu minimieren und die Konstanz zwischen den Olympischen Spielen zu gewährleisten“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung des IOC.
Zugleich räumt das Komitee ein, dass sowohl Khelif als auch Yu-ting die IBA-Zulassungskriterien der zurückliegenden Weltmeisterschaften nicht erfüllt hätten und deswegen disqualifiziert worden wären.
Khelif war vor ihrem Gold-Kampf gegen Yang Liu gesperrt worden. Yu-ting hatte bereits Bronze gewonnen, anschließend wurde ihr die Medaille aberkannt.