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Olympia-Traum nach fünf Sekunden vorbei

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Olympia-Traum nach fünf Sekunden vorbei

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Olympia-Traum endet nach 5 Sekunden

Bei den Olympischen Spielen mit dabei zu sein, ist zweifellos das Größte für viele Sportler aus der ganzen Welt. Judoka Nera Tiebwa erfüllt sich diesen Traum bereits im Alter von 15 Jahren - doch der Traum ist schnell zu Ende.
Die Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele von Paris hat der ARD traumhafte Einschaltquoten beschert.
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Bei den Olympischen Spielen mit dabei zu sein, ist zweifellos das Größte für viele Sportler aus der ganzen Welt. Judoka Nera Tiebwa erfüllt sich diesen Traum bereits im Alter von 15 Jahren - doch der Traum ist schnell zu Ende.

Ihren olympischen Traum hat sich Nera Tiebwa erfüllt, ihren ersten Auftritt hat sie sich womöglich aber anders vorgestellt. Der Erstrundenkampf der Judoka aus Kiribati gegen die Ukrainerin Daria Bilodid war auf bittere Art und Weise ganz schnell beendet.

Gegnerin Bilodid ging das Duell forsch an und attackierte Tiebwa schon nach vier Sekunden mit dem einer Angriffstechnik mit dem linken Fuß. Die überrumpelte Olympia-Debütantin konnte sich nicht mehr zur Wehr setzen und fand sich nach fünf Sekunden in Rückenlage auf dem Boden wieder.

„Ippon“, so das klare Urteil des Wertungsrichters. Dabei handelt es sich im Judo-Sport um eine „Große Wertung“, die den Kampf sofort beendet. „Das ist der Anfang von etwas ... und das Ende von etwas. Ich denke, das war der schnellste Ippon, den wir bei den Olympischen Spielen 2024 hatten“, litt die Kommentatorin im englischsprachigen Eurosport mit.

14.000 Kilometer für fünf Sekunden

Beide Athletinnen verneigten sich, gaben sich die Hand und selbst die Gewinnerin sah nach ihrem Sieg in Sekundenschnelle nicht unbedingt glücklich, sondern eher ein wenig fassungslos aus. Tiebwa verließ den Innenraum mit trauriger Miene, wirkte inmitten all der olympischen Tränen-Dramen jedoch bemerkenswert gefasst. Zwar dürfte der 15-Jährigen klar gewesen sein, dass sie als 257. der Weltrangliste in der Klasse bis zu 57 Kilogramm gegen die Top-Athletinnen chancenlos ist, jedoch steht ein fünf Sekunden andauernder Auftritt natürlich in einem unglücklichen Verhältnis mit all den Strapazen im Vorfeld.

Ein olympischer Auftritt bedarf schließlich jahrelanges Training und im Falle der Athletin aus der im Pazifik liegenden Insel-Republik eine Anreise von mehr als 14.000 Kilometer. Zumindest kann sich Tiebwa aber damit trösten, viel mehr als nur den kurzen Kampf erlebt zu haben. Als einzige Frau der kiribatischen Auswahl durfte sie bei der Eröffnungsfeier auch die Fahne ihres Landes tragen. Viele weitere Eindrücke vom größten-Sport-Event des Jahres werden ihr ebenfalls bleiben.

Übrigens: Die zweimalige Weltmeisterin und zweimalige Europameisterin Bilodid erlebt selbst eine unerfreuliche Wende. Nach ihrem Blitz-Sieg scheiterte sie im Achtelfinale an der Japanerin Haruka Funakubo und verließ in Tränen aufgelöst die Halle.