Deutschlands Tennisstar Angelique Kerber kämpfte am Mittwoch gegen Qinwen Zheng vergeblich um den Einzug ins Olympia-Halbfinale - um ihre chinesische Gegnerin gab es dabei schon vorab reichlich Aufregung.
Scharfe Kritik an Kerbers Gegnerin
Verantwortlich dafür war ihr 3:12-Stunden-Krimi am Vortag gegen Emma Navarro - oder besser gesagt die Aussagen der US-Amerikanerin in Richtung von Zheng beim Handshake nach dem Match.
Dort kam es zu einem längeren Austausch, der zunächst am TV nicht zu verstehen war, doch die Spielerinnen selbst gaben den Medien anschließend Auskunft über ihre rege Unterhaltung am Netz.
„Ich habe ihr nur gesagt, dass ich sie als Wettkämpferin nicht respektiere“, erzählte Navarro trocken von ihrer harten Aussage, die natürlich reichlich Zündstoff bot. Die 23-Jährige erklärte, was sie mit ihrer Kritik meint: „Ich denke, sie geht die Dinge auf eine ziemlich rücksichtslose Weise an. Das sorgt für eine Umkleidekabine, in der es nicht viel Kameradschaft gibt.“
Navarros klares Urteil daher: „Es ist also schwer, gegen eine solche Gegnerin anzutreten, die ich nicht wirklich respektiere.“ Aber dennoch habe Zheng am Ende gutes Tennis gespielt, „daher Gratulation.“
Großes Aufsehen in der Tennis-Szene
Diese Aussagen sorgen in der Tennis-Szene für viel Aufsehen, da beide Spielerinnen nicht für große Kontroversen bekannt waren. Dass die 23-jährige Navarro nun so hart gegen eine Gegnerin austeilt, kommt daher überraschend.
Zheng teilte sogar noch mehr Inhalt aus dem Gespräch mit Navarro mit. Demnach habe sich diese über ihre enorme Popularität gewundert: „Sie hat mir gesagt, dass sie nicht weiß, warum ich so viele Fans habe.“
Die Chinesin kommentierte dies aber relativ entspannt: „Es sieht so aus, als ob sie mit meinem Verhalten ihr gegenüber nicht zufrieden ist. Wenn sie mit meinem Verhalten nicht zufrieden ist, kann sie zu mir kommen und es mir sagen.“
Weiter führte sie aus, dass sie ihr Verhalten gerne korrigiere, um eine bessere Spielerin und ein besserer Mensch zu werden. Sie sei daher froh, dass Navarro ihr dies gesagt habe.
Einen kleinen Seitenhieb für ihre Kontrahentin gab es am Ende aber doch noch: „Ich werde es nicht als Angriff betrachten, da sie das Match ja verloren hat.“
Tatsächlich dürfte das dramatische Aus von Navarro nicht zu deren Laune beigetragen haben. Der Shootingstar in dieser Tennis-Saison lag bereits 7:6, 3:1, 40:0 vorn und hatte etwas später sogar einen Matchball.