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Olympia 2024: Zweimal Mama, zweimal Olympiasiegerin? Die turbulente Geschichte der Laura Ludwig

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Olympia 2024: Zweimal Mama, zweimal Olympiasiegerin? Die turbulente Geschichte der Laura Ludwig

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Zweimal Mama, zweimal Olympiasiegerin?

Laura Ludwig wird in Paris ihre fünften Olympischen Spiele bestreiten, mit der vierten unterschiedlichen Spielpartnerin. Über eine deutsche Vorzeigesportlerin, die am Höhepunkt angekommen war und nun wieder die Beste werden will. Mit 38 Jahren – und nach zwei Geburten.
Beachvolleyball-Olympiasiegerin Laura Ludwig hat bereits im Alter von 18 Jahren einen Schlaganfall erlitten. In ihrem Buch „Gold ist eine Glaubensfrage“ enthüllt die Beachvolleyballerin schockierende Szenen.
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Laura Ludwig wird in Paris ihre fünften Olympischen Spiele bestreiten, mit der vierten unterschiedlichen Spielpartnerin. Über eine deutsche Vorzeigesportlerin, die am Höhepunkt angekommen war und nun wieder die Beste werden will. Mit 38 Jahren – und nach zwei Geburten.

Im Leben von Laura Ludwig dreht sich seit rund sechs Jahren nicht mehr alles ums Beachvolleyball.

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Dabei wird die 38-Jährige in Paris als Teil eines der beiden besten deutschen Beachvolleyball-Duos einmal mehr auf der olympischen Bühne stehen. Zum fünften Mal. Mit der vierten unterschiedlichen Partnerin. Als ehemalige Goldmedaillengewinnerin. Als einstige Fahnenträgerin. Wichtiger aber sind jetzt Lenny Matthias und Teo Johnston.

Auf diese Namen hören nämlich die beiden Kinder von Ludwig. Zwei respektive sechs Jahre alt sind die Sprösslinge, die die Welt von Ludwig auf den Kopf gestellt haben. Denn: So wie Ludwig einst 2008 in Peking zu ihren ersten Spielen angetreten war, wird die so charismatische Ost-Berlinerin 2024 in Paris zu ihren wohl letzten Spielen nicht mehr reisen.

Ludwig: kometenhafte Karriere

Zu viel hat sich gedreht, verändert – und es heißt eben längst nicht mehr nur: Beachvolleyball. Doch eines ist für Ludwig immer klar gewesen: „Gold ist eine Glaubensfrage.“ So heißt nämlich nicht nur ihre Biografie. Sondern auch das Vorhaben für den finalen Akt.

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Eigentlich war die Karriere der Laura Ludwig bereits vor Jahren als Vorzeigebilderbuch in die deutschen Sport-Annalen eingegangen. Mit 22 Jahren feierte die Strahlefrau mit den schulterlangen und blonden Haaren ihr Olympia-Debüt, gemeinsam mit Sara Goller schwang sie sich zum besten deutschen Beachvolleyball-Duo auf.

2016 sollte am Strand Rio de Janeiros Geschichte schreiben. Mit Kira Walkenhorst krönte sich Ludwig zur Olympiasiegerin. Die Copacabana war nur zwei Jahre nach dem WM-Titel der Fußball-Herren wieder fest in deutscher Hand, Ludwig und Walkenhorst am Ziel ihrer Träume.

Dass nur ein Jahr darauf gar noch der Weltmeister-Titel folgte, ein Geschenk. Auf dem Thron angekommen, auf der Spitze des Beachvolleyball-Zuckerhuts sozusagen. Ihre Gegnerinnen erstarrten.

So sagte die US-Amerikaner Kristen Nuss einst: „Seitdem ich begonnen habe Beachvolleyball zu spielen, habe ich zu Laura aufgeschaut. Ich habe einfach Ehrfurcht, wenn ich ihr zusehe.“ Auch das familiäre Glück schien perfekt: Ludwig brachte am 28. Juni 2018 ihren ersten Sohn zur Welt. Das Bilderbuch hätte runder nicht abschließen können. Doch eine war mit der Geschichte nicht zufrieden: Ludwig selbst.

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In einer ZDF-Dokumentation erzählte Ludwig, dass sie weder ohne Beachvolleyball noch ohne Familie könne. Zu sehr liebe sie diesen Sport.

So stand ein Neuanfang an: Neue Partnerin, weil auch Walkenhorst im Babyglück taumelte und gleich Drillinge bekam. Margareta Kozuch begleitete Ludwig 2021 zu ihren vierten Olympischen Spielen, bei der ihr in Tokio die Ehre der Fahnenträgerin zuteilwurde. Der zweite Sohn kam zur Welt – und nun, endlich Schluss?

Ludwig: Grenzen erreicht

Nicht so mit Ludwig, noch immer konnte sie es nicht lassen. Einmal mehr ein Neuanfang, einmal mehr aus der Babypause zurück – und einmal mehr eine neue Partnerin. Diesmal allerdings die wohl größte Herausforderung der Karriere. Denn Ehemann Imornefe Bowes, genannt „Morph“, sollte Ludwig wieder auf das beste Beachvolleyball-Niveau heben – und gleichzeitig mit den Kindern um die Welt reisen, um die Mama bei Turnieren unterstützen zu können.

Ende 2023 scheiterte das Vorhaben – „Morph“ begann sich zu Hause um die Jüngsten zu kümmern, Ludwig engagierte in Simon Nausch einen erfahrenen Trainer. „Das war eine schwierige Entscheidung. Aber ständig auf Reisen, mit zwei Kindern, da bin ich an meine Grenzen gekommen“, so Ludwig, deren neuer Coach einiges zu tun hatte.

Neue Partnerin für Ludwig

Denn an Ludwigs Seite stand plötzlich Louisa Lippmann. Die fünfmalige Volleyballerin des Jahres kam aus der Halle, spielt aktuell ihre erst zweite Beachvolleyball-Saison ihres Lebens. „Ich habe den Olympiasieg (von Ludwig 2016; Anm. d. Red.) gesehen – aber das war für mich immer so eine andere Sportart“, sagte Lippmann dem ZDF.

Und ausgerechnet sie soll Ludwig den krönenden Karriereabschluss bieten? Für die 29-Jährige bedeutete das Druck. „Ich habe so krasse Komplexe neben Laura auf dem Platz zu stehen, dass ich jeden Morgen und Abend Sit-Ups gemacht habe und jetzt meine Bauchmuskeln zugemacht haben“, scherzte sie noch im Trainingscamp auf Teneriffa Anfang des Jahres – doch es war zu spüren: Leicht fiel es ihr tatsächlich nicht.

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Zwar lobte Ludwig ihre Partnerin über den Klee: „Louisa ist ein athletisches Tier. Keiner in Beachvolleyball-Deutschland hat die Athletik, die sie mitbringt.“ Doch immer wieder hagelte es auch Rückschläge.

Ludwig: keine Paris-Touristin

Ein dritter Platz bei der EM, eine Seitenumstellung im Vergleich zur ersten gemeinsamen Sand-Saison und „Witze, die nur der Coach lustig findet“, wie Lippmann flachste, sollten die Bindung des Duos stärken. Auf dem Platz – und auch neben dem Platz. Denn gemeinsam mit Lippmanns Ehegatten, einer gemeinsamen Sportpsychologin wirkt das Konstrukt vielmehr wie eine Patchwork-Familie als ein Olympia-Duo. So soll es jetzt gemeinsam nach Frankreich gehen. „Ich möchte nicht als Touristin nach Paris reisen“, gab Ludwig die klare Linie vor, auch Lippmann sprach bereits von einer Medaille.

In Gruppe F trifft das deutsche Duo auf Nina Brunner/Tanja Hüberli aus der Schweiz, auf Daniela Álvarez/Tania Moreno aus Spanien und Alexia Richard/Lezana Placette aus Frankreich. Neben den Gastgeberinnen sind die Duos bestens bekannt. Denn bei der zurückliegenden Bronzemedaille bei der EM schnappten ausgerechnet die Spanierinnen und die Schweizerinnen dem deutschen Duo Platz eins und zwei weg.

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Am 9. August soll das anders werden. Dann will Laura Ludwig gemeinsam mit ihrer Partnerin zum zweiten Mal Olympiasiegerin werden. Ihre drei Männer, „Morph“, Lenny Matthias und Teo Johnston, wollen ihr dabei von der Tribüne unterhalb des Pariser Eiffelturms zuschauen. Und sollte das Vorhaben - acht Jahre nach dem Copacabana-Triumph - nicht klappen? Dann wird es wohl wieder einen Neuanfang geben. Ob auf – oder diesmal tatsächlich abseits des Sandplatzes, steht in den Sternen.