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Olympia 2024: Versenkt ein deutsches Ruder-Ass sein Tokio-Trauma?

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Olympia 2024: Versenkt ein deutsches Ruder-Ass sein Tokio-Trauma?

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Dem Trauma ein Ende

Vor drei Jahren in Tokio werden Oliver Zeidlers Gold-Hoffnungen vom Winde verwehrt. Der Ruder-Hüne hat Lehren aus seinen Rückschlägen gezogen und will in Paris sein Trauma überwinden.
Trainings- und Entspannungsräume und eine eigene Fan-Zone in einem Stadion: Wir führen euch in einem kurzen Clip durch das Deutsche Haus bei den Olympischen Spielen in Paris.
hluhmann
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Vor drei Jahren in Tokio werden Oliver Zeidlers Gold-Hoffnungen vom Winde verwehrt. Der Ruder-Hüne hat Lehren aus seinen Rückschlägen gezogen und will in Paris sein Trauma überwinden.

An diesem 27. Juli, drei Tage nach seinem 28. Geburtstag, soll für Oliver Zeidler alles anders werden. An diesem Tag startet der deutsche Ruder-Hüne auf der Olympia-Regattastrecke im Vairs-sur-Marne Nautical Stadium von Paris.

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„Danach will ich auf dem Podium bestenfalls ganz oben stehen“, sagt Deutschlands Gold-Hoffnung SPORT1 - und ein großes Trauma endlich überwinden.

Vor drei Jahren in Tokio war Zeidler ebenfalls als Favorit an den Start gegangen. Doch die Hoffnungen wurden schon im Vorlauf vom Winde verweht. „Damals war ich noch ein relativer Frischling im Ruderboot. Meine Technik war noch nicht so ausgereift“, blickt Zeidler zurück, macht aus der riesigen Enttäuschung von damals keinen Hehl: „Es war eine ganz große Niederlage, danach habe ich überlegt aufzuhören.“

Hat er nicht - obwohl ein Jahr später der nächste Rückschlag folgte. Ausgerechnet bei der Heim-EM auf der Regattastrecke in Unterschleißheim, dort wo sein Großvater Hans-Johann Färber Olympia-Gold im Vierer gewann, blieb der Dachauer - geschwächt nach einer Corona-Erkrankung - abermals unter den Erwartungen.

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Zeidler zieht Lehren aus Rückschlägen

Zeidler hat seine Lehren gezogen. Trainiert wird er inzwischen von seinem Vater Heino. Zudem lässt er sich von der Sportpsychologin Dr. Annelen Collatz beraten. Es geht vor allem darum, den Druck in positive Bahnen zu lenken.

Das hat zuletzt wieder famos funktioniert. Nach der verpatzten Heim-EM wurde der 2,03 Meter große und 107 Kilogramm schwere Model-Athlet aus einer Ruder-Dynastie, der seine Sportler-Karriere zunächst als Schwimmer begonnen hatte, ebenso Weltmeister wie 2023.

Drei WM-Titel in Serie waren zuvor noch keinem deutschen Skuller im Einer gelungen.

Zeidler wünscht sich deutsche Olympia-Bewerbung

Obwohl - oder gerade weil - Zeidler „so 47 Wochen im Jahr wirklich alles dem Sport unterordnet“, blickt er auch über sein Ruderboot hinaus. Er formuliert klare Wünsche an die nationale Sportpolitik.

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„In Deutschland könnte deutlich mehr in Sachen Sportförderung getan werden“, betont Zeidler und verweist auf Länder wie Rumänien: „Dort erhalten Sportler zum Beispiel umgerechnet 5.000 Euro pro Monat für einen Weltmeistertitel. Wir in Deutschland lediglich 5.000 Euro an zusätzlicher Sportförderung auf das ganze Jahr gerechnet.“

Für Zeidler sei es „letzten Endes eine politische Entscheidung, ob wir wieder Weltspitze werden können, ob wir eines Tages wieder Medaillenspiegel anführen, oder ob wir das eben nicht wollen und über Teilnahmen froh sind.“

Und noch einen Wunsch hat Zeidler: eine deutsche Olympia-Bewerbung. „Im Idealfall für die nächste Generation an Sportlern in Deutschland würde ein Push durchs Land gehen: Sportstätten werden gebaut oder auf den aktuellen Stand gebracht, Sport wird für die Jugend wieder attraktiv und man bekommt Lust darauf, Leistung zu bringen und sich etwas zu erarbeiten.“

Zeidler selbst würde davon nicht mehr profitieren. Wegen der schwierigen Rahmenbedingungen denkt er vielmehr über einen Rücktritt nach Olympia nach.