Auftakt nach Maß für die Deutschen Handballer in das Olympia-Turnier. Gegen den Mitfavoriten Schweden siegte Deutschland überraschend deutlich mit 30:27(12:11).
„Scheiẞegal“: DHB-Team beeindruckt
Einen Sieg gegen die Schweden hatte es zuletzt bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio gegeben. Damals hieß es im Auftaktspiel 32:29 - am Ende sprang mit Bronze die bis dato letzte olympische DHB-Medaille heraus. Bester Werfer aufseiten des DHB-Teams war Renars Uscins mit acht Toren. „Das ist ein gutes Omen, ich hätte nichts dagegen, wenn das Turnier jetzt ähnlich verläuft“, sagte Torhüter Andreas Wolff und lobte vor allem „die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind“.
Das Team von Bundestrainer Alfred Gislason musste schon früh im Spiel einen echten Schock hinnehmen. Rückraum-Star Juri Knorr sah nach einem unglücklichen Einsteigen bereits Mitte der ersten Halbzeit die Rote Karte. Zwei Treffer standen bereits auf seinem Konto, ehe er Albin Lagergren bei einer Abwehraktion mit der Hand unglücklich im Gesicht erwischte. „Das ist bitter, klar, er trifft ihn im Gesicht, aber so eine Situation kommt in einem Spiel dauernd vor“, urteilte 2007-Weltmeister Pascal Hens am Eurosport-Mikrofon.
„Natürlich war das ein Verlust, aber wir haben das gut weggesteckt“, sagte Andreas Wolff. Auch der Spielmacher selbst konnte sich nach dem Spiel Gelassenheit erlauben: Seine Rote Karte, sagte Knorr, sei ihm „scheißegal, wir haben gegen einen großen Gegner gewonnen und zum ersten Mal seit langer Zeit bei einem großen Turnier gegen Schweden. Ich könnte nicht glücklicher sein.“
Neben der Roten Karte von Knorr musste das DHB-Team zudem die Verletzung von Tim Hornke wegstecken, der schon nach 30 Sekunden mit einer Fußverletzung ausgefallen war. Ob und wann der Rechtsaußen ins Team zurückkehren kann, sollen weitere Untersuchungen im Olympischen Dorf ergeben.
Olympia 2024: Deutschland siegt dank starkem Wolff
Doch auch ohne die Schlüsselspieler spielte Deutschland ein starkes Spiel. Obwohl immer wieder klare Chancen ausgelassen wurden, blieb die mit neun (!) Olympia-Novizen gespickte deutsche Mannschaft im Angriff variabel und stiftete in der schwedischen Abwehr damit immer wieder Verwirrung. Ihr Prunkstück stellte die DHB-Sieben aber hinten: Die Defensive ließ kaum etwas zu. Angeführt von einem überragenden Andreas Wolff im Tor, der bis zur Halbzeit starke 47 Prozent aller Bälle abwehren konnte, erspielte sich das DHB-Team eine 12:11-Führung.
Nach der Pause fanden beide Offensive-Reihen dann immer mehr zu ihrem Spiel. Die Torhüter überragten in der Folge nicht mehr so stark, wie in Halbzeit eins. In den entscheidenden Momenten war dann aber auch immer wieder Wolff im Tor zur Stelle und so konnte Deutschland Stück für Stück davon ziehen.
Durch den Erfolg feierte Deutschland einen Auftakt nach Maß auf dem Weg zur Medaille. In der schweren Gruppe A warten neben den Schweden auch noch Spanien, Kroatien, Japan und Slowenien. Am Montag trifft das DHB-Team im zweiten Gruppenspiel dann auf Außenseiter Japan (Olympia LIVE: Deutschland - Japan ab 9.00 Uhr im LIVETICKER).
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)