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Olympia 2024: "Sind nicht zwei Mädels, denen man auf den Hintern schaut"

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Olympia 2024: "Sind nicht zwei Mädels, denen man auf den Hintern schaut"

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Beach-Duo mit besonderem Statement

Placette/Richard sorgen im Beachvolleyball mit dem Sieg gegen Ludwig/Lippmann für ein Ausrufezeichen. Aber auch abseits des Sportlichen setzen die beiden Französinnen ein bemerkenswertes Statement.
Die Olympischen Spiele finden 2024 in Paris statt. Aber auch außerhalb der französischen Hauptstadt wird um Medaillen gekämpft. Das sind die Wettkampfstätten bei Olympia 2024.
Placette/Richard sorgen im Beachvolleyball mit dem Sieg gegen Ludwig/Lippmann für ein Ausrufezeichen. Aber auch abseits des Sportlichen setzen die beiden Französinnen ein bemerkenswertes Statement.

Der Sonnenuntergang am Pariser Horizont geht nahtlos über in die nächtliche Beleuchtung des Eiffelturms, vor dem Pariser Wahrzeichen prangen die Olympischen Ringe auf dem Stade Tour Eiffel und im Inneren der temporär auf dem Champ de Mars errichteten Arena machen rund 12.000 Fans Stimmung.

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Es ist eine Traumkulisse, vor der die Beachvolleyball-Teams bei den Olympischen Spielen in Paris antreten dürfen - und ein einheimisches Duo hat diese zum Leidwesen von Laura Ludwig und Louisa Lippmann perfekt genutzt, um für ein erstes Ausrufezeichen zu sorgen.

Deutschland-Bezwingerinnen setzen zwei Statements

Mit 2:0 behielten Lézana Placette und Alexia Richard zum Auftakt in die Gruppenphase gegen das deutsche Duo die Oberhand, setzten neben dem sportlichen aber noch ein weiteres Statement. Erst optisch auf dem Platz, später auch noch einmal verbal.

Denn: Die Französinnen traten im Gegensatz zu den meisten anderen Frauen-Teams in Shorts zu ihrem Auftaktspiel bei Olympia an.

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„Manchmal wollen wir im Bikini spielen, manchmal in Shorts“

„Ich glaube, dass hier ein zu großen Teilen neues Publikum ist, weil wir zum ersten Mal in Frankreich vor so vielen Menschen auf den Tribünen spielen“, erklärte Placette nach dem Spiel im Gespräch mit SPORT1: „Deshalb war es uns auch wichtig, ihnen zu zeigen, was Beachvolleyball eigentlich ist und was für uns Beachvolleyball bedeutet.“

Genau deshalb hätten sie eben auch in Shorts gespielt, denn die Kleidung bei ihrer Sportart sei ein Thema, das sie „wirklich voranbringen wollen“, betonte Placette: „Wir wünschen uns, dass Frauen im Beachvolleyball die Wahl haben: Manchmal wollen wir im Bikini spielen, manchmal in Shorts, manchmal in Leggings - und manchmal wollen wir nicht beide im gleichen Outfit spielen.“

„Sind nicht zwei Mädels, denen man auf den Hintern schaut“

Das gelte es auch den Zuschauern klarzumachen, wie Placette mit deutlichen Worten unterstrich: „Das sind nicht einfach zwei Mädels im Bikini, zu deren Spielen man kommt und denen man dann auf den Hintern schaut!“

„Nein, es sind zwei hübsche Mädels“, warf Richard lachend ein - und Placette greift das direkt auf: „Ja, zwei hübsche Mädels, aber sie können auch Shorts tragen und gute Leistungen auf dem Platz bringen - und darauf sollte der Fokus liegen.“

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Einfluss norwegischer Beachhandballerinnen

Das Thema Kleidung im Frauensport war im Sommer 2021 nach einer Strafe gegen Norwegens Beachhandballerinnen in den Vordergrund gerückt: Diese hatten bei der EM aus Protest gegen die bestehende Kleiderordnung in Radlerhosen statt in Bikinihosen gespielt - und waren im Anschluss zu einer Strafe von 150 Euro je Spielerin verdonnert worden.

„Durch die norwegischen Beachhandballerinnen ist das Thema aufgekommen und wir waren die Ersten, die nachgezogen haben“, erinnerte Placette nun drei Jahre später.

Mit ihrem Auftritt bei den Olympischen Spielen haben sie ihre Botschaft noch einmal auf der größtmöglichen Bühne gesendet - und nicht nur sportlich ein erstes Ausrufezeichen gesetzt.