Ein Ellbogen-Schlag hat beim Florettfechten der Frauen für Aufregung gesorgt. Anne Sauer, viermalige Einzel- und siebenmalige Mannschaftsmeisterin bei den Deutschen Meisterschaften, ging im Viertelfinale der Olympischen Spiele gegen die Italienerin Alice Volpi nach einem mutmaßlichen Ellbogen-Treffer an der Maske zu Boden.

„Schrecksekunde“, rief ZDF-Kommentator Michael Drevenstedt, während die 33-Jährige am Boden liegen blieb. Nach einer Weile nahm sie ihre Maske ab, richtete sich langsam wieder auf. Sauer schien durchaus angeschlagen, band sich ihren Zopf neu.

„Rote Karte? Rote Karte?“, fragte sie wiederholt, während sie sich nach rechts wandte. Eine Antwort war nicht zu hören. Fakt ist nur: Die Italienerin Volpi - zweimalige Weltmeisterin - kassierte keine Karte, auch keine Verwarnung.

Wieder keine Medaille für Deutsche

Anschließend setzte sie sich Sauer ihre Maske wieder auf, das Duell wurde beim Stand von 10:8 für Sauer fortgesetzt. Bitter für die Deutsche: Der Ellbogen-Schlag war der Wendepunkt, Sauer wirkte fahrig, schied schließlich mit 12:15 aus - und verpasste somit das Halbfinale. Zuvor hatte Sauer zwei deutliche Siege gefeiert.

Der Deutsche Fechter-Bund bleibt damit zum dritten Mal in Folge bei Olympischen Spielen ohne Medaille. Am Samstag war Säbelfechter Matyas ebenfalls im Viertelfinale in einem engen Duell gestoppt worden.

Sauer und Szabo waren in Paris die einzigen deutschen Starter. Der Deutsche Fechter-Bund (DFeB) ist in der französischen Hauptstadt mit dem kleinsten Aufgebot seit 68 Jahren am Start. Die letzten deutschen Olympiamedaillen holten 2012 in London Britta Heidemann (Degen) und die Florettmannschaft der Männer.

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Mit SID (Sport-Informations-Dienst)