Kaum hat das olympische Turnier für die deutsche Handball-Nationalmannschaft begonnen, schon gibt es die erste sportliche Kontroverse: HBL-Star Juri Knorr ist beim Auftakt gegen Schweden früh mit Rot vom Platz gestellt worden (16.).
Ärger nach Rot-Schock für DHB-Star
Der 24-Jährige hatte seinen Gegenspieler Albin Lagergren bei einer Abwehraktion auf der linken deutschen Seite mit dem Arm im Gesicht erwischt. Nach dem Eingreifen des Videoschiedsrichters schauten sich die beiden Referees die Szene selbst auf dem Monitor an - und entschieden nach langer Beratung schließlich auf Rot.
„Auch wenn er ihn erwischt: Lagergren ist ziemlich tief. Man muss die Situation richtig einschätzen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie hier die Rote Karte geben, weil die Hand voll ins Gesicht geht“, sagte Ex-Weltmeister Pascal Hens bei Eurosport. Als die Entscheidung feststand, erklärte er weiter: „Das ist bitter. Das mag ich nicht mehr an unserem Sport.“
Knorr komme „von der rechten Seite, Lagergren bricht seine Bewegung ab und geht voll in Richtung Juri. Ja klar, Juri trifft ihn und will ihn festmachen. Das wird immer wieder passieren und ist halt die neue Regel. Aber dann wird es immer wieder Rote Karten geben“, erklärte Hens weiter.
Knorr? „Harte Entscheidung“
Auch ARD-Kommentator Christoph Hamm sprach von einer „harten Entscheidung“ gegen Knorr. Anders als bei einer Zeitstrafe darf der Profi der Rhein-Neckar Löwen nun nicht mehr an der Partie mitwirken.
Neben der Schwächung durch den Platzverweis verletzte sich auch noch Tim Hornke beim Olympia-Auftakt ohne gegnerischen Einfluss - nach gerade einmal 55 Sekunden, ohne eine einzige Ballberührung. Der 33-Jährige ließ sich direkt auswechseln.