Bayern-Neuzugang Michael Olise hat beim 3:0-Auftakterfolg der Équipe Tricolore gegen die USA beim olympischen Fußballturnier weiter auf sich aufmerksam gemacht
„Sensationeller Moment der Klasse“
Denn in der 69. Minute zeigte der 22-Jährige mit einem traumhaften Schlenzer mit dem linken Fuß aus rund 25 Metern ins lange Eck sein ganzes Können und erhöhte auf 2:0 für Frankreich.
Frankreichs Presse feiert Olise ab
Für die Medien des Landes war es eine verzückende Szene, denn Olise ist noch ein recht unbeschriebenes Blatt. Er wurde in London geboren und spielte nie für einen französischen Verein. Stattdessen wurde er bei Arsenal, Chelsea und Reading ausgebildet, bevor er bei Crystal Palace durchstartete. Der Offensivmann, der im Sommer beim FC Bayern unterschrieben hat, wird nun aber zunehmend gefeiert.
Vor allem Le Monde hielt sich nicht zurück. Schon während der Partie fällte die Zeitung im Liveticker ein eindeutiges Urteil. „Er ist sicherlich der talentierteste Spieler in dieser Mannschaft. Und sein kürzlicher Wechsel zum FC Bayern München ist ein Beweis dafür. Er ist in der französischen Nationalmannschaft als Zehner hinter den beiden Stürmern positioniert, hat Spaß, dribbelt, passt und schießt tolle Tore. Er war schon der Beste während dieser Vorbereitung. Es ist nicht unmöglich, ihn bald im Team von Didier Deschamps (Frankreichs Nationaltrainer, Anm. d. Red.) zu sehen, wenn er so weitermacht.“
L’Équipe befand nach dem ersten Spiel des Turniers: „Alexandre Lacazette und Michael Olise spielten brillant. Die Offensivstars führten ihre Teamkollegen mit zwei Toren durch Fernschüsse an. Die beiden größten Trümpfe in Frankreichs Offensive glänzten als Solisten.“
„Olise schaltet in den zweiten Gang“
Auch Le Parisien fand lobende Worte: „Nach dem Treffer von Lacazette war die USA-Angriffswelle vorbei und die blau-weiß-rote Welle kam ins Rollen. Lacazette bediente Olise und der schaltete in den zweiten Gang - Tor aus 25 Metern mit einem satten Schuss.“
Und RMC fügte an: „In der 69. Minute, als die USA auf den Ausgleich drängten, bediente Lacazette in Michael Olise einen weiteren Sturmstar. Und der erhöhte mit einem Linksschuss aus der Drehung. Was für ein tolles Tor!“
Der feine Distanzschuss ließ auch Footmercato (“Ein erhabenes Tor“) und Francetvsport schwärmen: „Was für ein Schmuckstück von Olise.“
Olises „magischer Moment“
Und auch weitere internationale Medien zeigten sich beeindruckt. „Der 63 Millionen Dollar teure Michael Olise unterstreicht das Starpotenzial bei den Olympischen Spielen“, titelte das Forbes-Magazin.
Und TheAthletic schrieb auch mit Blick auf seinen Bayern-Wechsel von einem „denkwürdigen Monat nach einer Saison, die Olise nicht vergessen wird. Am Mittwoch in Marseille sorgte er für einen weiteren magischen Moment, der noch lange in Erinnerung bleiben wird.“
Olise habe nach einem „schleppenden Beginn“ einen „sensationellen Moment der Klasse“ gezeigt: „Es war ein Geistesblitz.“
Coach Henry lobt Olise
Lob gab es dann im Nachgang auch gleich vom Coach: „Er hat die Qualität, ein Spiel zu ändern. Im Spiel presst er viel, arbeitet hart und hilft dem Team. Er stellt viele Fragen und ist kein Junge, der nur den Ball haben will. Er hat sehr gute Voraussetzungen, aber auch noch einen langen Weg“, erklärte Stürmer-Legende Thierry Henry.
Noch deutlicher wurde TV-Kommentator Chris Wittyngham beim US-Sender CBS: „Olise ist einer der besten Angreifer der Welt in diesem Sommer und er spielt in einem U23-Turnier. Es ist geradezu unfair.“