Judoka Fran Garrigos, der die erste Olympische Medaille für Spanien im Judo seit 24 Jahren errang, sieht sich nach seinem Viertelfinalsieg gegen Ryuju Nagayama mit unerwarteten Drohungen aus Japan konfrontiert. Aus dem Mutterland des Judos kommen harte Vorwürfe, viele japanische Fans reagierten über Social Media scharf und stellten die Niederlage von Nagayama infrage.
Judo-Eklat! Japaner bedrohen Spanier
Das Duell zwischen Garrigos und Nagayama war ein intensiver Kampf, der in einer kontroversen Situation endete. Laut Nagayama setzte Garrigos seinen Würgegriff fort, obwohl der Schiedsrichter bereits das Signal zum Stoppen („Mate“) gegeben hatte. Nagayama, der Garrigos nach dem Kampf den Handschlag verweigerte, behauptete, diese Aktion habe ihm den Sieg gekostet, da er das Bewusstsein verlor und somit automatisch besiegt wurde.
Garrigos hingegen beteuerte seine Unschuld: „Der Schiedsrichter hat Mate gegeben, aber ich habe es wegen des Lärms nicht gehört. Sobald ich es bemerkte, habe ich ihn losgelassen. Wenn man auf der Matte einschläft, verliert man, die Regeln sind eindeutig“, erklärte er.
Trotz Garrigos‘ Erklärungen war die Reaktion einiger japanischer Fans heftig. Sein Trainer, Quino Ruiz, berichtete, dass Garrigos zahlreiche Drohungen erhielt, darunter Nachrichten, die ihm nahelegten, nicht nach Japan zurückzukehren, wo er regelmäßig trainiert.
Rückendeckung des Nationaltrainers
„Er hat unangenehme Nachrichten erhalten, etwas, das ich nicht verstehe. Ich denke, sie liegen falsch und ich werde Fran bis aufs Äußerste verteidigen“, erklärte Quino Ruiz der AS. „Das ist absurd. Es sind nur ein paar Verrückte. Fran hat auch viel Unterstützung aus Japan erhalten. Die Leute müssen lernen, wie man verliert“, so der Trainer weiter.
Ruiz verteidigte seinen Schützling vehement: „Das ist Sport, und manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. Fran ist hierhergekommen, um zu kämpfen und zu gewinnen. Er hat sich an die Regeln gehalten“, fügte er hinzu.
Als Weltmeister und dreifacher Europameister ist das Können von Garrigos eigentlich unbestritten. Seine Medaille ist nicht nur ein persönlicher Triumph, sondern auch ein Zeichen für das Wiederaufleben des spanischen Judos auf der internationalen Bühne. Die Drohungen und die Kontroverse werfen jedoch einen Schatten auf eine eigentlich freudige Errungenschaft.