Der Ballwechsel lief eigentlich noch, doch Bianca Andreescu begann, laut zu schreien. „Whyyyy“ und „oh stop“ schluchzte die Kanadierin und setzte sich direkt danach auf den Boden.
Drama um Grand-Slam-Siegerin
Hinter der Grundlinie saß sie beim Stand von 3:6, 0:1 und 15:40 mit schmerzverzerrter Miene auf der roten Asche von Roland Garros und weinte bitterlich. Das Handgelenk schmerzte gewaltig.
Gegnerin Donna Vekic aus Kroatien kam im Zweitrundenmatch bei Olympia schnell herüber und versuchte zu trösten. Doch es gelang ihr nicht. Andreescu weinte laut weiter.
Sie durfte ein Medical Timeout nehmen und ging zur Bank. Ihr Vater Nico lief im Publikum hinter die Bank und redete mit ihr. Immerhin: Wenig später konnte Andreescu doch noch weiterspielen.
Andreescu mit unfassbarer Verletzungshistorie
An ihrem Ausscheiden änderte dies aber nichts mehr. Am Ende stand es 3:6, 4:6. Für die 24-Jährige ist es nach vielen Jahren der Rückschläge die nächste Enttäuschung. Im September 2019 gewann sie mit nur 19 Jahren sensationell die US Open und ließ Serena Williams im Finale keine Chance. Alles schien so, als würde Andreescu eine Weltkarriere hinlegen.
Nach dem Turnier wurde sie die Nummer vier der Weltrangliste, stürzte dann aber wegen vieler schwerer Verletzungen ab. Wirklich gesund war sie seit fünf Jahren nie. Immer wieder kämpfte sie sich zurück, um dann wieder lange zuschauen zu müssen. Mittlerweile ist sie nur noch auf Position 171 geführt - und hat in Matches stets Panik vor weiteren Verletzungen.
Bereits vor einem Jahr gab es dramatische Szenen beim Turnier in Miami, als Andreescu am Ende mit einem Rollstuhl vom Platz geschoben wurde und ebenfalls laut schrie.
Doch immer wieder gab es auch Stimmen, die behaupten, Andreescu mache in solchen Momenten mehr daraus als notwendig. „Sie ist die größte Dramaqueen ever“, meckerte zum Beispiel Angelique Kerber bereits nach einem Duell im Jahr 2019.