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Olympia 2024: Fan-Invasion bei Olympia - von der Regierung bezahlt!

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Olympia 2024: Fan-Invasion bei Olympia - von der Regierung bezahlt!

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Regierung bezahlt Fans Olympia-Trip

Zum Auftakt der Olympischen Spiele verpasst Usbekistan im Fußball gegen Spanien nur knapp eine faustdicke Überraschung. Auch die usbekischen Fans sorgen für Aufsehen - und das hat einen überraschenden Hintergrund.
Die Olympischen Spiele finden 2024 in Paris statt. Aber auch außerhalb der französischen Hauptstadt wird um Medaillen gekämpft. Das sind die Wettkampfstätten bei Olympia 2024.
Jonas Nohe
Jonas Nohe
Zum Auftakt der Olympischen Spiele verpasst Usbekistan im Fußball gegen Spanien nur knapp eine faustdicke Überraschung. Auch die usbekischen Fans sorgen für Aufsehen - und das hat einen überraschenden Hintergrund.

Drama, Chaos, Spielabbruch - und am Ende eine faustdicke Überraschung: Die großen Schlagzeilen am ersten Wettkampftag der Olympischen Spiele 2024 gehören fernab von Paris dem Fußballspiel zwischen Marokko und Argentinien in Saint-Étienne.

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Rund 400 Kilometer nördlich ereignet sich im Pariser Parc des Princes allerdings auch im Parallelspiel zwischen Usbekistan und Spanien Erstaunliches - weniger jedoch auf, als vielmehr neben dem Platz.

Ja, die große Sensation, die den Marokkanern beim 2:1 gegen Argentinien gelingt, bleibt den Usbeken gegen die unter anderem mit den beiden frischgebackenen Europameistern Fermín López und Álex Baena angetretenen Spanier verwehrt. Dennoch überrascht der krasse Außenseiter mit einem ebenso leidenschaftlichen wie spielerisch überzeugenden Auftritt und hätte bei der knappen 1:2-Niederlage mindestens einen Punkt verdient.

Während der Vergleich auf dem Rasen knapp an die Spanier geht, haben die Usbeken auf den Rängen jedoch ganz klar die Nase vorn. Gleich drei größere in die bestimmenden Landesfarben blau, weiß und grün getauchte Blocks mit insgesamt mehreren hundert Fans sorgen für eine beeindruckende Stimmung und stellen die spanischen Anhänger ganz klar in den Schatten!

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Usbekistan eine Macht im olympischen Boxsport

Woher aber kommt der eindrucksvolle Support im fast 5000 Kilometer von der Heimat entfernten Paris?

„Über 500 usbekische Fans sind hier bei Olympia“, erklärt Journalist Abdurashid Odilov im Gespräch mit SPORT1 - und offenbart Bemerkenswertes: „Teilweise werden ihre Kosten von der Regierung übernommen, manche sind aber auch auf eigene Kosten hierher gereist.“ Neben den Fußballspielen werden sie in den kommenden zweieinhalb Wochen wohl auch bei anderen Wettbewerben für Stimmung sorgen. Insbesondere beim Boxen, wo Usbekistan 2016 in Rio de Janeiro gleich dreimal Gold und auch 2021 in Tokio einen Olympiasieg verzeichnen konnte, macht sich die ehemalige Sowjetrepublik erneut große Hoffnungen auf Edelmetall.

Im Fußballstadion von Paris Saint-Germain bringen die Usbeken mit lautstarken „Usbekistan“-Rufen, Wechselgesängen zwischen den verschiedenen Blöcken und dem insbesondere von den Isländern bei der EM 2016 oft zelebrierten „Huh“-Schlachtruf samt rhythmischem Klatschen im Lauf des Spiels auch immer mehr unparteiische Zuschauer auf ihre Seite - und locken zahlreiche Fotografen an, die das bunte Treiben mit ihren Kameras festhalten.

Spätestens als Torwart Abduhovid Nematov in der 59. Minute beim Stand von 1:1 einen Strafstoß des ehemaligen BVB- und ManCity-Profis Sergio Gómez pariert, kocht die Stimmung beim Außenseiter: Neutrale Fans setzen sich Perücken auf und heizen einem der Usbeken-Blocks ein, während einer der usbekischen Vorsänger in einem Torwarttrikot längst versucht, ganze Stadionblöcke des längst nicht ausverkauften Parc des Princes zum Klatschen und Singen zu animieren.

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„Fans haben uns großartig unterstützt“

„Ich bin froh, dass ich dem Team mit dem gehaltenen Strafstoß helfen konnte, aber ich will mich nicht in den Vordergrund stellen. Trotz der Parade bin ich heute nicht glücklich, weil wir verloren haben“, meinte Elfmeter-Held Nematov, nachdem Gómez (62.) seinen Patzer vom Punkt mit dem Siegtor wettmachte.

Von den eigenen Fans ist aber auch der usbekische Schlussmann merklich beeindruckt: „Ich wollte unseren Fans, die aus Usbekistan gekommen sind, ein großes Dankeschön aussprechen! Sie hatten eine lange Reise und haben uns wirklich großartig unterstützt.“

Und immerhin: Trotz der knappen Niederlage erleben sie alle einmal mehr usbekische Fußballgeschichte. Nach der ersten Olympia-Qualifikation überhaupt sorgt Eldor Shomurodov in der Nachspielzeit der ersten Hälfte per Strafstoß für das erste Olympia-Tor seines Landes. Das soll es aber noch lange nicht gewesen sein!

„Wir haben das Ziel, in die nächste Runde zu kommen. Wir werden unser Bestes tun, um die nächsten beiden Spiele zu gewinnen und uns zu qualifizieren, das ist unser oberstes Ziel“, betont Torwart Nematov.

Die Erfolgsgaranten dafür sollen neben Torschütze Shomurodov von der AS Rom vor allem der quirlige Abbosbek Fayzullaev (20, ZSKA Moskau) und ein in Frankreich spielender Verteidiger sein. „Die Nummer 3, Abdukodir Kkusanov“, legt einem TV-Reporter Odilov noch den ebenfalls erst 20-Jährigen von RC Lens ans Herz: „Ein sehr guter Verteidiger mit einem super Körperbau für seine Position.“

In den weiteren Vorrundenspielen bekommen es die Usbeken mit Ägypten und der Dominikanischen Republik zu tun - und mit ihren Fans im Rücken scheint der Einzug in die K.o.-Phase längst nicht unmöglich.