Plötzlich rissen beide Athleten ihre Arme in die Luft, gingen anschließend voller Freude zu Boden und begannen lauthals zu jubeln. Doch wer hatte gewonnen? Das Olympia-Viertelfinale im Säbelfechten hätte knapper nicht sein können, doch am Ende musste sich der deutsche Matyas Szabo dem Ägypter Ziad El-Sissy mit 14:15 geschlagen geben.
Tränen-Drama um deutschen Athleten
Es war ein Duell, welches an Dramaturgie kaum zu überbieten war. Immer wieder haderten beide Athleten mit den Schiedsrichterentscheidungen - insbesondere der fünffache deutsche Meister.
Medaillentraum für deutschen Fechter ausgeträumt
Völlig frustriert schlug Szabo die Hände über dem Kopf zusammen, dabei kamen ihm die Tränen. Lange Zeit war nicht klar wer gewonnen hatte, doch schlussendlich wurde wieder gegen ihn entschieden.
„Es war mehr drin, deshalb tut es weh. Wir hatten eine gute Vorbereitung, er hat gut gefochten“, sagte Bundestrainer und Vater Vilmos Szabo dem SID. Aber man benötige auch das nötige Glück, „Kleinigkeiten“ hätten den Unterschied gemacht. „Natürlich ist man enttäuscht.“
Dabei dachte Szabo schon beim Stand von 14:13 er hätte tatsächlich den Weltranglistenersten El-Sissy bezwungen - doch auch dort ging der Punkt an seinen Kontrahenten. So auch beim geteilten Matchpunkt, der Medaillentraum des Deutschen ist ausgeträumt.
Serien-Olympiasieger ausgeschieden
Zuvor hatte sich der 32-Jährige mit 15:6 gegen Yousef Alshamlan (Kuwait) und in einem engen Duell mit dem französischen Lokalmatadoren Sebastien Patrice (15:13) durchgesetzt. Der ungarische Ausnahmefechter Aron Szilagyi, der zuletzt dreimal in Folge die Goldmedaille gewonnen hatte, war bereits in der Runde der letzten 32 ausgeschieden.
Für Szabo waren es die dritten Sommerspiele, eine Olympia-Medaille hat der frühere Welt- und Europameister in der Mannschaft noch nicht gewonnen. In Paris ist er einer von nur zwei deutschen Startern, Florettfechterin Anne Sauer (Düsseldorf) tritt am Sonntag auf die Planche.
Der Deutsche Fechter-Bund (DFeB) ist in der französischen Hauptstadt mit dem kleinsten Aufgebot seit 68 Jahren am Start. Bei den vergangenen beiden Sommerspielen war die deutsche Mannschaft jeweils leer ausgegangen.
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Mit Sport-Informationsdienst (SID)