Bereits der erste offizielle Wettkampftag bei den Olympischen Spielen hat Bilder hervorgebracht, die man so aus deutscher Sicht lange nicht gesehen hat. Lukas Märtens sicherte sich mit seinem Triumph über 400 Meter Freistil die erste Goldmedaille bei den diesjährigen Schwimm-Wettbewerben. Ein Erfolg, der angesichts seiner Vorleistungen und seines überzeugenden Auftritts im Halbfinale nicht völlig überraschend kam, jedoch keineswegs selbstverständlich war.
Olympia-Held muss unters Messer
Hinter dem 22-Jährigen liegen schließlich harte Monate, die ihm vor allem gesundheitlich alles abverlangt haben. Märtens leidet unter einer andauernden Nasennebenhöhlenentzündung, die ihm im Herbst 2023 dazu zwang, für drei Monate mit dem Training zu pausieren. Erst im Dezember konnte der gebürtige Magdeburger wieder voll trainieren.
OP nach Gold-Gewinn: „Wird sechs bis sieben Wochen in Anspruch nehmen“
Zwar schaffte es der frischgekürte Olympia-Sieger, rechtzeitig in Form zu kommen, nach den Spielen aber soll Märtens wegen seiner anhaltenden Beschwerden operiert werden. „Das wird sechs bis sieben Wochen in Anspruch nehmen, bis alles verheilt ist“, verriet der Schwimm-Star der Bild. Noch steht der genaue OP-Termin nicht fest. Dieser soll erst nach den Spielen vereinbart werden.
Zunächst gilt es für Märtens, sich weiter von der Erfolgswelle treiben zu lassen. Immerhin tritt der Gold-Gewinner noch über die 200 Meter Freistil und in der Staffel an. Viel Zeit zum Feiern blieb ihm aus diesem Grund am Samstagabend auch nicht.
„Das ist natürlich hammerhart, aber ich habe das die letzten Jahre geübt. Jetzt heißt es, jede Sekunde, jede Minute zu nutzen für die Regeneration. Ich glaube, ich habe noch die eine oder andere Chance auf Edelmetall“, zeigte er sich bereit für neue Heldentaten. Bereits am Sonntag, nur wenige Stunden nach seinem 400-Meter-Triumph, stehen die 200-Meter-Läufe an.
Aus der Not eine Tugend: Märtens-Plan geht auf
Eigentlich kommt Märtens eher von den längeren Distanzen wie 800 und 1500 Metern, jedoch fokussierte er sich laut ARD-Informationen nach Absprache mit den Trainern vorrangig auf die kürzeren Distanzen.
Grund dafür sollen die gesundheitlichen Probleme gewesen sein, die eine Vorbereitung auf die Lang-Distanzen erheblich erschwert hätten. So kann aus der Not allerdings auch eine Tugend werden. Der Plan ist jedenfalls bislang voll aufgegangen.