Plötzlich brandete Jubel auf dem Hauptcout Philippe Chatrier auf – und das lag nicht daran, dass Alexander Zverev bei seinem Zweitrundensieg im olympischen Tennisturnier gerade den ersten Satz gegen Tomas Machac 6:3 gewonnen hatte.
Buhrufe: Zverev reagiert
Auf dem Stadion-Bildschirm war ein Junge zu sehen, mit einem Schild und der Aufschrift „Happy Birthday“. Zeitgleich ertönte ein Geburtstagsständchen über die Lautsprecher. Die Zuschauer stimmten kräftig mit ein.
Kurz zuvor hatte sich Zverev mal wieder nicht von seiner besten Seite gezeigt. Einen Ball seines tschechischen Gegners hatte der Olympiasieger von Tokio im Aus gesehen, umkreiste den Abdruck mit seinem Schläger und zeigte das gängige Zeichen mit der Hand an.
Olympia: Zverev diskutiert mit der Schiedsrichterin
Stuhlschiedsrichterin Marijana Veljovic, mit der Zverev schon bei den French Open Auseinandersetzungen hatte, schaute sich den Abdruck genau an und kam zu einem anderen Ergebnis als Zverev. Die Zuschauer quittierten Zverevs Protest mit Buhrufen.
Auch im zweiten Satz gerieten Zverev und Veljovic beim Stand von 2:0 für den Deutschen aneinander. Mehr als eine Minute diskutierten beide miteinander, immer wieder zeigte Zverev auf den Abdruck des Balls, der seiner Meinung nach im Aus war. Im Anschluss lag die Gunst des Publikums deutlich bei Zverevs Kontrahenten.
„Es war ein enger Ball, den kann man genau wie im French-Open-Finale auch Aus geben“, erklärte Zverev auf SPORT1-Nachfrage und fügte hinzu: „Sie hat beide Entscheidungen gegen mich getroffen. Aber es war kein Beef, es war einfach nur ein Gespräch während eines Matches.“
Zverev war endgültig bedient
In der Folge steigerte sich Zverevs Unmut noch. Erst zielte Machac bei einem der wenigen Netzangriffe von Zverev genau auf dessen Körper. Zwar konnte Zverev gerade noch ausweichen, schickte seinem Rivalen aber ebenso wie der Schiedsrichterin einen bösen Blick hinterher. Direkt im Anschluss punktete Machac mit einem Netzroller - Zverev war endgültig bedient.
Gegen Ende des Spiels brachte Zverev die Zuschauer durch seine starke Schlussleistung wieder auf seine Seite, sodass sie ihn weitgehend mit Applaus verabschiedeten.
Zverev liefert sich immer wieder Dispute mit den Unparteiischen. Vor Olympia hatte er sich beim Heimturnier am Hamburger Rothenbaum so sehr über eine Entscheidung aufgeregt, dass er im Anschluss nicht weiterspielen wollte und das Match erst nach mehrminütiger Unterbrechung aufgenommen werden konnte.