Mit bemerkenswerten Worten hat der deutsche Geher Christopher Linke seinen Unmut über den geringen Stellenwert seiner Sportart ausgedrückt.
DLV-Star: „Erlebe extreme Ausgrenzung“
Linke erzählt im Tagesspiegel über die Häme, die ihn im täglichen Training am Ufer Templiner See begleiten. „Es gibt keinen Tag, an dem du nicht angehupt oder ausgelacht wirst“, sagte Linke.
Insgesamt werde er mit seinen Geher-Kollegen inmitten der anderen Leichtathleten kaum wahrgenommen: „Was ich als Geher für eine Ausgrenzung erlebe, ist extrem.“
Wenn der 35-Jährige am Donnerstagmorgen auf seinen großen Olympia-Coup hofft, dann begleiten ihn auch zudem auch Sorgen um die Sicherheit seiner Liebsten auf seinen 20 km durch Paris.
„Ich bin am Ende auf der Strecke, ich bin relativ gut geschützt, aber meine Familie steht am Straßenrand“, sagte Linke: „Das heißt, wenn da irgendwas hochgehen sollte, dann wird es wahrscheinlich eher sie treffen als mich.“
Sicherheitsbedenken im Vordergrund
Die Bedrohungslage durch einen möglichen Anschlag „ist in der Familie da, aber ich versuche mich darauf gar nicht zu konzentrieren, sondern auf meinen Wettkampf“, sagte Linke, der am Donnerstag um 7.30 Uhr an der Startlinie steht: „Und ich hoffe, dass einfach alles friedlich läuft und dass wir eine schöne Olympiade haben mit keinen Vorfällen und dass wir dann am Ende alle gesund nach Hause fahren.“
Linke, Vize-Europameister von 2022, war auf der ganz großen Bühne oft knapp dran an einer Medaille. Bei Olympia in Rio und Tokio war er Fünfter, ebenso bei der WM im Vorjahr und 2017, 2019 landete der Potsdamer auf Rang vier.
Reicht es diesmal für das Podium? „Ich habe eine sehr gute Form, ich würde sogar fast sagen eine bessere Form als letztes Jahr“, sagte Linke: „Ich bin guter Dinge, ich habe sehr gut trainiert. Mal schauen, was so geht.“
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Mit Sport-Informations-Dienst