Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat knapp sechs Wochen vor dem Start der Sommerspiele in Paris eine erste Liste Teilnahmeberechtigter aus Russland und Belarus veröffentlicht. 25 Athletinnen und Athleten dürfen demnach als „Neutrale“ in Paris an den Start gehen, 14 aus Russland, 11 aus Belarus. Wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine dürfen Teilnehmende aus beiden Ländern bei Olympia nur unter komplettem Verzicht auf staatliche Symbole antreten.
25 „Neutrale“ für Olympia zugelassen
Die nun Zugelassenen mussten zunächst sportlich die Qualifikation schaffen und dann eine Überprüfung des jeweiligen Weltverbands sowie des IOC überstehen. Untersagt ist die "aktive" Unterstützung des Krieges gegen die Ukraine sowie eine Verbindung zum Militär des eigenen Landes. Beim IOC entschied ein dreiköpfiges Gremium unter der Leitung der Vizepräsidentin Nicole Hoevertsz über die endgültige Zulassung. Die Liste könne bis zu den Spielen (26. Juli bis 11. August) noch aufgestockt werden, teilte das IOC mit.
Keine Teilnahme an Eröffnungsfeier in Paris
Zusagen gab es nun für Athletinnen und Athleten aus den Sportarten Radsport, Turnen und Trampolin, Gewichtheben sowie Ringen. Auf dem Rad ist Alexander Wlassow dabei, Straßen-Rennfahrer vom deutschen Team Bora-hansgrohe. Bei der Tour de France ist er als wichtigster Helfer des Kapitäns Primoz Roglic vorgesehen.
An der Parade bei der Eröffnungsfeier in Paris dürfen die Neutralen nicht teilnehmen, das entschied das IOC bereits im März. Während der Wettbewerbe sind dann unter anderem die russische Flagge, die Hymne und weitere staatliche Symbole verboten. Mannschaften sind nicht zugelassen.
Das IOC hatte nach Russlands Invasion in der Ukraine im Februar 2022 zunächst mit einem Ausschluss aus dem Weltsport reagiert, in der Folge aber die schrittweise Rückkehr unter neutralem Banner ermöglicht. Zuletzt ging das IOC von 36 Teilnehmenden aus Russland und 22 aus Belarus aus. Zum Vergleich: In Tokio 2021 waren 330 Russen und 104 Belarussen dabei.