9000 Punkte und Olympia-Coup: Zehnkampf-Star Leo Neugebauer ist nach seinem deutschen Rekord von 8961 Punkten heiß auf mehr. „Ich würde sagen, es gibt wirklich keine Grenzen, ich muss nur konsequent bleiben und jeden Tag weiter arbeiten“, sagte Neugebauer nach seiner Titelverteidigung bei den College-Meisterschaften in den USA: „Und ich glaube, ich kann eine Menge schaffen.“
Neugebauer: „Gibt keine Grenzen“
Sein Auftritt in Eugene gebe ihm weiter "Selbstvertrauen", der 23-Jährige traut sich zu, in Zukunft als erster deutscher Zehnkämpfer die magische 9000-Punkte-Marke zu knacken: "Ich habe in diesem Zehnkampf nur eine persönliche Bestleistung aufgestellt. Wenn ich in ein paar zusätzlichen Disziplinen ein bisschen näher an meine Bestleistungen herankomme, dann denke ich, dass das Ergebnis noch ein bisschen höher ausfallen kann."
Bis zu den Olympischen Spielen (26. Juli bis 11. August) werde sich der WM-Fünfte nun „einfach ausruhen und erholen und dann weiter trainieren“, sagte Neugebauer, der mit viel Vorfreude nach Paris reist: „Das wird eine Menge Spaß machen.“
Neugebauer peilt Olympia-Medaille an
Es war schon "immer mein Traum, auf dem Podium zu stehen - besonders bei den Olympischen Spielen", sagte Neugebauer, der aus der WM in Budapest "wichtige Lehren" gezogen hat. Schon damals war er als Nummer eins der Welt angetreten, blieb am Ende als Fünfter aber ohne Medaille.
"Ich habe versucht, so gut wie möglich daraus zu lernen, habe die ganze Saison darüber nachgedacht. Und ich glaube, ich habe diese Lektionen sehr gut umgesetzt. Ich versuche, bei den Olympischen Spielen das Gleiche zu tun", sagte Neugebauer. Nämlich: "Ich versuche einfach, entspannt zu bleiben und mir den Druck nicht zu Kopf steigen zu lassen. Mach einfach dein Ding, kümmere dich nicht darum, bei welchem Wettbewerb du bist, sondern gib einfach weiter Gas. Mehr ist es nicht."
Dass es so knapp nicht für die 9000 Punkte gereicht hat, ärgerte Neugebauer nur kurz. "Ich war bereit. Ich wusste genau, welche Rundenzeiten ich brauchte", sagte er über die abschließenden 1500 m: "Die ersten beiden Runden lag ich eine Sekunde zurück. Ich habe versucht zu beschleunigen, aber dann hatte ich einfach nicht mehr die Kraft dazu. Ich habe mein Bestes gegeben - trotzdem ein tolles Ergebnis."
Und mit diesen 8961 Punkten liegt Neugebauer nun auf Platz sechs der ewigen Weltbestenliste. „Das bedeutet mir sehr viel. Es zeigt einfach, wie viel Potenzial ich habe. So etwas auf die Beine zu stellen, ist einfach großartig“, sagte er: „Es fühlt sich einfach so an, als wäre ich auf dem richtigen Weg. Ich weiß, dass ich noch mehr in mir habe.“