Die deutschen Basketball-Weltmeister waren bei den Laureus World Sports Awards für die Kategorie „Team des Jahres“ nominiert - ein Preis, den die spanische Fußball-Nationalmannschaft der Frauen erhielt.
Bundestrainer äußert Schröder-Wunsch
Bundestrainer Gordon Herbert vertrat das DBB-Team vor Ort in Madrid und sprach mit SPORT1 über die deutschen Chancen bei Olympia, den Star-Angriff des US-Teams und Dennis Schröder.
SPORT1: Herr Herbert, wie beurteilen Sie die Chancen der deutschen Basketball-Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Paris?
Gordon Herbert: Wir hatten einen großartigen Moment im vergangenen Jahr - und aus diesem Moment müssen wir eine Bewegung machen. Bei Olympia müssen wir besser werden. Wir müssen darauf aufbauen, was wir erreicht und geschaffen habe. Vor der WM war eine meiner größten Aufgaben, aus einer Gruppe von Individualisten ein Team zu formen. Jetzt geht es darum, wie wir besser werden.
Curry und LeBron? „Ich war begeistert“
SPORT1: Wie fiel Ihre Reaktion aus, als Sie die Namen vom US-Team gesehen haben - Steph Curry, LeBron James und viele weitere Stars kommen?
Herbert: Das ist großartig für den Basketball. Der olympische Basketball hat die Chance, der Sport bei den Spielen zu sein. Es ist ein großes Spektakel für den Basketball in der Welt, dass die USA diese Spieler mitbringen. Auch Kanada nimmt viele starke NBA-Spieler mit. Nikola Jokic spielt hoffentlich für Serbien. Das französische Team wird extrem gut, auch Australien. Das ist großartig für den Basketball in der Welt.
SPORT1: Fühlen Sie sich ein bisschen verantwortlich für die Star-Attacke, weil Deutschland der USA bei der WM 2023 eine schmerzhafte Niederlage zugefügt hat?
Herbert: (schmunzelt) Ich war begeistert, als ich davon gehört habe, dass Curry und LeBron dabei sind. Das sind herausragende Spieler, zwei der besten Spieler ihrer Generation - und noch bessere Vorbilder. Wie sie ihre Leistung bringen, ihre Haltung, ihre Körpersprache. Wie sie vor den Augen der Welt auftreten.
Herbert hofft auf Schröder-Verbleib in Brooklyn
SPORT1: Wie sehen Sie die Zukunft von Dennis Schröder? Das Kapitel bei den Toronto Raptors war nicht wirklich erfolgreich, jetzt spielt er bei den Brooklyn Nets.
Herbert: Ich hoffe, er bleibt in Brooklyn. Ich glaube, er hat dort ein Zuhause gefunden mit dem Team und der Organisation. In Toronto war es schwierig. Sie haben dem Team 30-40 Spiele gegeben, um zu schauen, ob sie etwas erreichen können. Dann haben sie damit angefangen, ihre Spieler per Trades wegzuschicken: Pascal Siakam, OG Anunoby und dann Dennis. Sie haben sich für einen Rebuild, einen Neuaufbau entschieden.
SPORT1: Welcher Ihrer Nationalspieler hat die besten Chancen, den NBA-Titel zu gewinnen? Daniel Theis mit den Los Angeles Clippers? Franz und Moritz Wagner mit Orlando?
Herbert: Gute Frage. Für Orlando ist es dieses Jahr wohl noch zu früh (aktuell 2:2 gegen Cleveland in der ersten Playoff-Runde, Anm. d. Red.), aber in zwei bis drei Jahren könnte es ein Team sein, das für Großes bestimmt ist. Im Westen ist bei OKC (Oklahoma City Thunder, Anm. d. Red.) ähnlich. Das sind zwei Teams, die durch einen Rebuild gegangen sind und ihn richtig gemacht haben. Beide Teams haben eine großartige Gruppe von jungen Spielern. Bei beiden Teams sehe ich eine Bestimmung. In diesem Jahr gebe ich den Clippers (aktuell 2:2 gegen die Dallas Mavericks um Maxi Kleber) gute Chancen, weit zu kommen. Orlando hat ein junges Team, das so erstmals in den Playoffs steht.