Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus sind bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris als neutrale Athleten startberechtigt.
Russland schimpft nach IOC-Hammer
Diese Empfehlung gab das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Freitag aus.
Bislang haben sich nach IOC-Angaben elf „neutrale“ Athletinnen und Athleten für die Wettbewerbe qualifiziert, acht aus Russland und drei aus Belarus.
Athletinnen und Athleten, die dem Militär angehören, sollen ebenso ausgeschlossen bleiben wie Mannschaften aus beiden Nationen.
World Athletics gegen IOC - auch Kritik aus Russland
In Russland ruft diese Entscheidung jedoch massive Kritik hervor. Die Bedingungen, unter denen russischen Sportlern die Teilnahme erlaubt sei, seien „diskriminierend und widersprechen den Prinzipien des Sports“, wird Sportminister Oleg Matytsin von der russischen Nachrichtenagentur TASS zitiert. Daher schade diese Entscheidung vor allem den Olympischen Spielen selbst. „Dieses Vorgehen ist absolut inakzeptabel.“
Auch Matytsins Vorgänger Pawel Kolobkow hielt mit seiner Kritik nicht hinterm Berg. „Die Teilnahme russischer Athleten, egal welchen Einschränkungen, ist illegal und demütigend. Die Art und Weise, wie das IOC vorgegangen ist, ist angesichts des Beitrags Russlands zur Entwicklung des internationalen Sports inakzeptabel.“ Daher gebe es für Kolobkow in Bezug auf Olympia laut TASS nur eine Möglichkeit: „Für mich sind diese Olympischen Spiele total uninteressant und ich werde sie nicht verfolgen.“
Sebastian Coe, Präsident des Leichtathletik-Weltverbands World Athletics, ist mir der Entscheidung nicht zufrieden. So machte der ehemalige Mittelstreckenläufer klar, dass man dem IOC nicht folgen werde.
„Wir haben eine feste Position, die sich nicht geändert hat. Ich denke, es ist richtig, dass internationale Verbände Entscheidungen treffen, von denen sie glauben, dass sie im besten Interesse ihres Sports sind“, sagte der 67-Jährige auf einer Pressekonferenz im Rahmen des World-Athletics-Treffens in Monaco und fügte hinzu: „Das ist es, was unser Rat getan hat. Sie können russische und belarussische Athleten in Paris sehen, aber das wird in der Leichtathletik nicht der Fall sein. Es ist ein Standpunkt, der sich nicht ändern wird und von unseren Mitgliedern fast einstimmig angenommen wurde.“