Mehr als 300 aktive und ehemalige Fechter haben sich in einem offenen Brief an ihren Weltverband FIE und das IOC gegen die Wiederzulassung russischer und belarussischer Sportler ausgesprochen.
Fechter schlagen Alarm
„Wir fordern Sie in Ihrer Führungsposition im IOC auf, die von Ihnen empfohlenen Suspendierungen der russischen und belarussischen Fechtverbände und Nationalen Olympischen Komitees aufrechtzuerhalten“, hieß es im Schreiben.
Hintergrund des Appells ist, dass die FIE am 10. März die Rückkehr russischer sowie belarussischer Athletinnen und Athleten beschlossen hatte. Die IOC-Exekutive will am Dienstag in Lausanne "Leitplanken" für die Rückkehr der zurzeit verbannten Aktiven aus den beiden Ländern in den Weltsport beschließen.
"Dieser ungeheuerliche, einseitige Angriffskrieg und der Bruch des Olympischen Friedens dürfen nicht ignoriert oder gar gebilligt werden. Es wäre ein katastrophaler Fehler, zur Tagesordnung überzugehen", steht im Brief.
Russlands Aggression verstoße "nicht nur gegen die Normen des Völkerrechts, sondern auch gegen die grundlegenden Werte des Olympismus, darunter Frieden, Völkerverständigung, die Achtung der Menschenwürde und der Menschenrechte."
Nach Angaben der Verfasser wurden durch den Krieg bislang „232 Sportler getötet, 343 Sporteinrichtungen zerstört, 40.000 Sportler*innen zur Flucht ins Ausland gezwungen und 140.000 junge Sportler*innen ohne gute Trainingsmöglichkeiten zurückgelassen.
Die internationale Gemeinschaft ist sich vollkommen darüber im Klaren, dass im Fall der russischen und belarussischen Sportler*innen die Trennung zwischen Sport und Staat kaum vollzogen werden kann.“