IOC-Präsident Thomas Bach hat die Frage über die Zulassung russischer und belarussischer Athleten für die Olympischen Spiele 2024 in Paris als „Dilemma“ bezeichnet.
Bach sieht IOC in einem „Dilemma“
In der kommenden Woche könnte das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Empfehlung aussprechen, Athleten aus den Kriegsnationen unter neutraler Flagge vorerst wieder zu den Wettbewerben der einzelnen Sportverbände zuzulassen.
"Wir verstehen die ukrainischen Menschen und Athleten, auf der anderen Seite haben wir als globale Organisation eine Verantwortung gegenüber Menschenrechten und der Olympischen Charta", sagte der 69-Jährige bei einem von Protesten begleiteten Vortrag in Essen: "Und beide untersagen eine totale Isolierung von Menschen mit einem bestimmten Pass."
Vom 28. bis 30. März geht es bei einem Treffen des Exekutivkomitees des IOC um die vieldiskutierte Frage.
„Ich bin zuversichtlich, dass wir dann mit entsprechenden Leitlinien kommen werden“, sagte Bach, der in der Philharmonie Essen zum Thema „Olympia im Spannungsfeld von Sport und Politik“ sprach.
Bach: „Können keine Entscheidungen treffen über Krieg und Frieden“
Der Fecht-Olympiasieger von 1976 betonte erneut die politische Neutralität des olympischen Sports: „Wir haben in dieser Welt circa 70 Konflikte bewaffneter Art. Wir können keine Entscheidungen treffen über Krieg und Frieden.“
Wenn das IOC einen Ausschluss von Athleten aufgrund politischer Gründe vornehme, "stehen wir vor einem Zerfall des internationalen Sportsystems, wie wir es heute kennen".
Das IOC hatte Ende Januar die Möglichkeit ins Spiel gebracht, Wege zu prüfen, um Aktiven aus Russland und Belarus einen Weg zurück in internationale Wettkämpfe zu ebnen.