Der russischen Leichtathletin Natalja Antjuch ist zehn Jahre nach den Sommerspielen in London nun auch offiziell ihre Goldmedaille über 400 Meter Hürden aberkannt worden. Wie die Unabhängige Integritätskommission AIU des Leichtathletik-Weltverbandes am Mittwoch bekannt gab, ließ die 41-Jährige den Zeitraum für einen möglichen Einspruch verstreichen. Damit könne das IOC die Medaillen neu vergeben.
Doping: Russin verliert Olympia-Gold
Der ursprünglich zweitplatzierten US-Amerikanerin Lashinda Demus wird somit nachträglich Gold zugesprochen. Silber geht an die Tschechin Zuzjana Hejnova, Bronze an Kaliese Spencer aus Jamaika.
Bei der des Dopings überführten Antjuch waren die Ergebnisse rückwirkend um ein weiteres Jahr annulliert worden. Die nicht mehr aktive Antjuch war zuvor bereits vom Internationalen Sportgerichtshof CAS bestraft worden. Im Frühjahr 2021 wurde sie mit einer vierjährigen Sperre belegt, alle Resultate der Hürdenläuferin zwischen dem 30. Juni 2013 und 31. Dezember 2015 wurden vom CAS annulliert.
Grundlage war der Report von Richard McLaren, dem Sonderermittler der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA).
Diesen Zeitraum hatte die AIU bis zum 15. Juli 2012 verlängert, zwölf Tage vor dem Start der Sommerspiele in London. Antjuch habe eine „verbotene Substanz oder Methode“ verwendet. Zuvor war der russischen 4x400-Meter-Staffel von 2012 bereits aufgrund eines positiven Dopingtests bei einer ehemaligen Teamkollegin von Antjuch Olympia-Silber aberkannt worden.