Slalom mit Sicht auf das Rote Meer, Biathlon in der Bergwüste.
Irres Projekt überrumpelt Weltverband
Das asiatische Olympia-Komitee hat ein umstrittenes Milliarden-Projekt abgesegnet und die Asien-Winterspiele 2029 nach Saudi-Arabien vergeben.
Das Berggebiet „Trojena“ nahe der sich derzeit in der Bauphase befindlichen Planstadt „Neom“ erhielt am Dienstag in Phnom Penh/Kambodscha den Zuschlag.
„Dies ist ein großartiger Sieg für die saudische Nation und die ganze Golfregion“, sagte Sportminister Prinz Abdulaziz Bin Turki Al Faisal. 47 Wettbewerbe sollen bei der Veranstaltung ausgetragen werden.
Der Internationale Ski-Verband FIS war offenbar nicht eingeweiht. „Ich bin überrascht, wir wussten nichts“, sagte Generalsekretär Michel Vion am Dienstag. Die asiatische Konföderation müsse sich aber auch nicht bei der FIS melden, betonte der Franzose.
Gebiet der Winterspiele staubtrocken
Trojena, 50 Kilometer von der Küste entfernt, liegt in einer Höhe von 1500 bis 2600 m. Im Winter fallen die Temperaturen zwar zeitweise auf den Gefrierpunkt, die Gegend ist allerdings staubtrocken. (News: Alle aktuellen Infos zu Olympia 2022)
Wenngleich alle Schnee-Wettbewerbe auf Kunstschnee ausgetragen werden müssen, soll die Energie zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen.
Die nahegelegene furturistische Megastadt Neom wird derzeit für geschätzte 500 Milliarden Euro am Roten Meer errichtet. Mit der Metropole will der streng autokratisch geführte Staat in Konkurrenz zu Städten wie Dubai oder Doha treten. (DATEN: Alle Ergebnisse bei Olympia 2022)
2022 ein einziger saudischer Starter bei Olympia
Die asiatischen Winterspiele fanden zuletzt 2017 statt. Saudi-Arabien hatte 2022 in Peking erstmals an Olympischen Winterspielen teilgenommen, der alpine Skiläufer Fayik Abdi war einziger Starter und wurde 44. im Riesenslalom.
„Ich hatte mir nie vorgestellt, dass ich einmal im meinem Heimatland Ski fahren könnte“, sagte er am Dienstag.