Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bemüht sich beim IOC und beim Organisationskomitee um Verbesserungen der Quarantänebedingungen für seine drei positiv getesteten Athleten.
Zoff um Frenzels Corona-Knast
Das Isolationszimmer des dreimaligen Olympiasiegers Eric Frenzel sei „unzumutbar“, sagte Chef de Mission Dirk Schimmelpfennig am Samstag. Der Nordische Kombinierer hatte sich vor Beginn der Winterspiele in Peking mit dem Coronavirus infiziert.
Frenzels Zimmer sei zu klein, um sich für die mögliche Rückkehr in den Wettbewerb in der zweiten Olympiawoche fitzuhalten. Auch die Sauberkeit ließe laut Schimmelpfennig zu wünschen übrig. Der DOSB hatte bereits nach den Testwettbewerben der Bob-Piloten und Rodler im vergangenen Jahr beim IOC Verbesserungen gefordert, die offensichtlich nur teilweise umgesetzt wurden.
„Gesundheit geht vor Goldmedaille“
Frenzel ist wie sein Teamkollege Terence Weber, der in seinem Zimmer im Teamhotel isoliert ist, und Eiskunstläufer Nolan Seegert symptomfrei. Den ersten Wettbewerb von der Normalschanze am Mittwoch werden beide Kombinierer verpassen. "Gesundheit geht eindeutig vor Goldmedaille, ich muss sie schützen", sagte Mannschaftsarzt Stefan Pecher.
Seegert, den es als ersten deutschen Athleten in Peking erwischt hatte, wartet seit Tagen auf eine bessere Ausstattung in der Isolation. Ein stärkeres W-Lan hat er mittlerweile bekommen, eine Lösung für "ein größeres Zimmer" mit Trainingsgeräten zeichne sich ab, sagte Schimmelpfennig.
Alle positiv getesteten Athleten brauchen zwei negative Tests innerhalb von 24 Stunden oder drei Tests mit einem CT-Wert höher als 35, um die Quarantäne verlassen zu können.
Ob sie dann wieder in die Wettbewerbe einsteigen, entscheidet sich in Absprache mit den Ärzten. Dabei gilt: „Safety first“, sagte DOSB-Arzt Bernd Wolfarth: „Wenn die Quarantäne formal beendet ist, werden sie klinisch untersucht, und dann wägen wir im Einzelfall ab, wie das Return-to-play-Protokoll aussieht.“