Ski-Freestyle-Star Eileen Gu hat bei den Olympischen Winterspielen in Peking ihre erste Goldmedaille gewonnen.
Tränen-Gold für Chinas Supermodel
Die 18 Jahre alte Doppelweltmeisterin, die gebürtig aus Kalifornien stammt, aber für China startet, gewann am Dienstag das Finale im Big-Air-Wettbewerb.
„Das ist der beste Moment meines Lebens. Ich kann nicht glauben, was gerade passiert ist“, sagte Gu, die auch für hochkarätige Modemarken modelt. (SERVICE: Der Medaillenspiegel)
Das sah man. Die in den USA geborenen Gu ging im Auslaufbereich nach ihrem Siegsprung in die Knie, da ihr die Freudentränen kamen.
„Ich habe alles getan, was ich konnte, und ich habe der Welt eine Botschaft über meinen Charakter, meinen Geist und meine Mission übermittelt, die immer darin bestand, meine eigenen Grenzen zu überschreiten“, sagte sie: „Ich hoffe, dass mein Einfluss über eine Medaille hinausgeht.“
Olympia: Drittes Gold für China bereits
Vor den Augen von IOC-Präsident Thomas Bach setzte sich Gu auf der Anlage in Shougang mit 188,25 Punkten vor der Französin Tess Ledeux (187,50) und Mathilde Gremaud aus der Schweiz (182,50) durch.
Zeugin des dritten chinesischen Goldes wurde neben Bach auch Tennisspielerin Peng Shuai, deren Fall vor den Winterspielen weltweit für Aufregung gesorgt hatte.
Gu griff im dritten und letzten Sprung tief in die Trickkiste. Sie zeigte einen „Left Double 1620″ mit einem „Safetygrab“, landete die komplizierte Übung, die ihr als erster Frau gelang, perfekt und schob sich an Ledeux vorbei. Gu bescherte China damit das insgesamt dritte Gold der Winterspiele. (DATEN: Der Zeitplan von Olympia 2022)
Die einzige deutsche Startern Aliah Delia Eichinger (St. Oswald) hatte bei ihrem Olympia-Debüt als 18. den Einzug in den Medaillenkampf verpasst.
Der auf einem ehemaligen Stahlwerksgelände ausgetragenen Big-Air-Wettbewerb ist in Peking erstmals Teil des olympischen Programms.
Eichinger ist auch im Slopestyle (ab 13. Februar in Zhangjiakou) als einzige Deutsche dabei.
Dort geht auch die chinesische Hoffnungsträgerin Gu, die zudem in der Halfpipe (ab 17. Februar) antritt, erneut an den Start.
Gu gebürtige US-Amerikanerin
Der Hype um die hochtalentierte Überfliegerin ist gigantisch. Denn auch wenn der Teenager sich auf den Sport konzentriert, steht er doch unfreiwillig zwischen zwei Welten, die politisch immer weiter auseinanderdriften.
Gu ist gebürtige Kalifornierin. Im Herbst beginnt sie in ihrem Geburtsland USA ein Studium an der renommierten Stanford University und ziert dort als Model die Titelseiten diverser Hochglanzmagazine. Trotzdem springt sie für China auf Skiern von Rampen.
Mit 15 hatte Gu beschlossen, für das Heimatland ihrer Mutter zu starten. Sie wolle „Millionen junger Menschen inspirieren“, begründete sie damals ihre heiß diskutierte Entscheidung. Angesprochen auf ihre Nationalität blieb sie stets diplomatisch: „Wenn ich in den USA bin, bin ich Amerikanerin. Wenn ich in China bin, bin ich Chinesin.“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)