Die Kritik vor den Olympischen Spielen in Peking war enorm groß. Sei es die Unterdrückung der Uiguren, die fehlende Pressefreiheit oder die Farce um die Tennisspielerin Peng Shuai - China blies massiv Gegenwind entgegen.
Die hässliche Seite der Peking-Spiele
Doch auch mit Beginn der Spiele hörten die negativen Schlagzeilen nicht auf. (News: Alle aktuellen Infos zu Olympia 2022)
Zu nennen sind das Anzugschaos im Mixed-Springen und die schlechten Bedingungen im Quarantäne-Hotel. Über allem steht aber das traurige Doping-Kapitel um die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa.
SPORT1 gibt einen Überblick über die größten Olympia-Aufreger.
FIS sorgt für Chaos-Wettbewerb
Eigentlich sollte die Olympia-Premiere des Mixed-Springens der nächste Schritt zur Akzeptanz des Frauen-Skispringens werden. Stattdessen artete der Wettkampf zu einer Farce aus, die in der olympischen Geschichte des Sports ihresgleichen sucht.
Gleich fünf Springerinnen wurden wegen zu großen Anzügen disqualifiziert. Betroffen waren mit Katharina Althaus, Sara Takanashi und Daniela Iraschko-Stolz sogar drei absolute Top-Athletinnen.
„Die FIS hat das mit dieser Aktion zerstört. Ich finde, die haben das Damen-Skispringen zerstört“, erklärte eine sichtlich enttäuschte Althaus einen Tag nach dem Wettkampf.
Horngacher spricht von „Kasperletheater“
Damit ist sie aber nicht alleine. Horst Hüttel, Sportlicher Leiter für Skispringen und Nordische Kombination beim DSV, war im Anschluss „stocksauer“ und sprach von „riesigem Mist“, Männer-Bundestrainer Stefan Horngacher von einem „Kasperletheater“.
Die beiden FIS-Kontrolleure Agnieszka Baczkowska und Mika Jukkara setzen sich im Anschluss zur Wehr. Einen Grund für die ungewohnt langen Kontrollen lieferten sie aber nicht.
Am Ende gab es in diesem ganzen Chaos, das sich sogar noch im Springen der Männer von der Großschanze fortsetzte, nur Verlierer. Besonders die Japanerin Sara Takanashi kann einem leid tun.
Ekliges Quarantäne-Hotel
Es war die große Angst bei Sportlern, Offiziellen und Medienvertretern: Bloß kein positiver Corona-Test. Bei einigen, wie Olympiasieger Eric Frenzel, wurde sie aber Realität - wie auch bei ARD-Moderator Claus Lufen.
Die Bedingungen im Quarantäne-Hotel waren dabei alles andere als olympiawürdig. Zu kleine Zimmer, schlechte, viel zu kleine Essensportionen und fehlende Hygiene.
Schon bei den Testevents hatte sich das angedeutet. Das deutsche Rodler-Team um Natalie Geisenberger prangerte offen die Missstände an.
Der IOC-Präsident Thomas Bach versprach für die Winterspiele bessere Bedingungen. Es blieben aber offenbar leere Worthülsen. Erst nach massivem Druck vom Deutschen Olympischen Sport Bund (DOSB) gab es spürbare Verbesserung für die deutschen Athleten.
Doping-Fiasko um Walijewa
Das Thema dieser Olympischen Winterspiele ist aber die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa. Nach dem Gewinn im Teamwettbewerb ging das Theater um das Supertalent los. (DATEN: Alle Ergebnisse bei Olympia 2022)
Es wurde bekannt, dass die 15-Jährige wenige Wochen vor Olympia positiv auf das verbotene Mittel Trimetazidin getestet wurde. Berichten zufolge soll ihre Doping-Probe sogar noch weitere Substanzen enthalten haben.
Was dann begann, war eine Farce sondergleichen. Im Mittelpunkt stand dabei nicht nur die Starterlaubnis von Walijewa für den Einzelstart, sondern auch die Schuldfrage. (DATEN: Der Zeitplan von Olympia 2022)
Umfeld in der Kritik
Die minderjährige Sportlerin scheint dabei ein Opfer des Systems zu sein. Vor allem das Umfeld ihrer Trainerin Eteri Tutberidse steht im Fokus der Kritik. (Ein Kommentar)
Schlussendlich erteilte der internationale Sport-Gerichtshof CAS der jungen Russin die Starterlaubnis. Die Folge war ein erneutes Drama. Die 15-Jährige verlor in der Kür nicht nur ihre Führung, sondern fiel schließlich nach mehreren Stürzen noch aus den Medaillenrängen. Noch auf dem Eis kamen ihr die Tränen.
Der Anti-Doping-Kampf ist auch weiterhin ein enorm mühsamer. Hier ist vor allem das IOC um Thomas Bach, aber auch der CAS mehr denn je gefordert.