Historisches Gold für die Pink-Lady: Bob-Pilotin Laura Nolte hat direkt bei ihrem Olympia-Debüt die Goldmedaille gewonnen.
Historische Nolte „wie betrunken“
Die WM-Dritte siegte mit Anschieberin Deborah Levi im Zweier-Rennen vor Pyeongchang-Olympiasiegerin Mariama Jamanka (Oberhof) mit Sprinterin Alexandra Burghardt. (News: Alle aktuellen Infos zu Olympia 2022)
Nach vier Läufen lag Nolte beeindruckende 0,77 Sekunden vor Jamanka, nur einmal gab es seit Einführung der Frauen-Rennen bei Winterspielen 2002 einen noch deutlicheren Triumph.
Nolte mit historischer Goldmedaille
Nolte ist zudem mit ihren 23 Jahren die jüngste Medaillengewinnerin der olympischen Bob-Geschichte. (SERVICE: Der Medaillenspiegel)
Ganz nebenbei setzte sich auch die einmalige Erfolgsserie der deutschen Schlittensportler in China fort. Die beiden Pilotinnen holten die deutschen Medaillen 13 und 14 im Yanqing Sliding Centre.
„Ich kann es nicht fassen!“, sagte Nolte wenig später vor den Mikrofonen, japste, kicherte und legte den Kopf auf Levis Schulter: „Wir fühlen uns, als wären wir betrunken. Olympia war unser Traum, aber dass wir Gold gewinnen? Wer hätte damit gerechnet?!“
Acht von bislang neun Rennen in der „Goldrinne“ gewann Deutschland - nur der neue Monobob-Wettbewerb wurde zur Enttäuschung, Nolte und Jamanka blieben ohne Medaille. (DATEN: Der Zeitplan von Olympia 2022)
Erster olympische Doppelsieg bei den Frauen
Für Team D ist es der erste olympische Doppelsieg bei den Frauen - es ist zudem das dritte deutsche Gold im Zweier.
Vor Jamanka 2018 hatte einzig Sandra Kiriasis bei den Spielen 2006 in Turin triumphiert. (DATEN: Alle Ergebnisse bei Olympia 2022)
Olympische Medaillen im Zweierbob der Frauen werden erst seit den Winterspielen 2002 in Salt Lake City vergeben.
Jamanka und Burghardt holen Silber
Jamanka bejubelte nach ihrem Triumph von 2018 ihre zweite Medaille auf der größten Bühne.
Für ihre Anschieberin Alexandra Burghardt, die derzeit beste deutsche Sprinterin, endete der Kurzausflug in die Eisrinne mit dem erhofften Edelmetall. Erst vor 28 Wochen hatte die Leichtathletin bei den Sommerspielen in Tokio ihr Olympia-Debüt gegeben.
Die dritte deutsche Starterin Kim Kalicki (Wiesbaden) verpasste mit Lisa Buckwitz als Vierte das Podest, Elana Meyers Taylor aus den USA holte Bronze.
„Super nervös“: Nolte in eigener Liga
An der Spitze fuhr Nolte durchaus überraschend in einer eigenen Liga.
Am Vortag noch war sie nach eigener Aussage „super nervös“ gewesen, klagte über zitternde Beine.
Am Samstag konnte die Sportsoldatin aber beruhigt in den letzten Lauf gehen. Die halbe Sekunde Vorsprung zur Rennhalbzeit baute das Duo mit dem dritten Bahnrekord bereits auf 0,78 Sekunden aus.
„Pink Lady“ etabliert sich in Weltspitze
Für Nolte, gebürtig aus Unna, ist die Goldmedaille der vorläufige Höhepunkt einer steilen Karriere.
Erst 2015 hatte sie durch einen Anschubtest in Winterberg zum Bobsport gefunden, spätestens in dieser Saison etablierte sich die Frohnatur endgültig in der Weltspitze.
Auch in China immer sichtbar: Noltes Lieblingsfarbe. Ihre Handschuhe, ihr Sitz im Schlitten sowie Teile der Außenverkleidung ihres Bobs strahlen in knalligem Pink - ihrem Markenzeichen im Weltcup.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)