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Gold weg? Russisches Eiskunstlauf-Wunderkind Kamila Waljewa rückt ins Zwielicht

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Gold weg? Russisches Eiskunstlauf-Wunderkind Kamila Waljewa rückt ins Zwielicht

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Dieses Beben droht die Spiele zu erschüttern

Der potenzielle Doping-Skandal um Russlands Eiskunstlauf-Siegerteam spitzt sich zu: Die 15 Jahre alte Kamila Waljewa rückt ins Zentrum der Affäre.
In der zweiten Episode der Serie wird die ehemalige Top-Biathletin bei den ersten Planungen für den Bau ihres umweltschonenden Eigenheims begleitet. Im Chaletdorf Priesteregg informiert sich Laura über die Möglichkeiten, innovative Wärmepumpentechnologien zum nachhaltigen Heizen und Kühlen zu nutzen.
Der potenzielle Doping-Skandal um Russlands Eiskunstlauf-Siegerteam spitzt sich zu: Die 15 Jahre alte Kamila Waljewa rückt ins Zentrum der Affäre.

28 Jahre nach Tonya Harding und Nancy Kerrigan rückt der olympische Eiskunstlauf einmal mehr unfreiwillig in den Blickpunkt der weltweiten Aufmerksamkeit.

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Das 15 Jahre alte Gold-Wunderkind Kamila Waljewa aus Russland ist ins Zentrum eines brisanten Doping-Krimis mit riesigem Erschütterungs-Potenzial gerückt.

Wie Medien in Russland berichten, soll Waljewa bereits vor den Spielen positiv getestet worden sein - und entgegen zwischenzeitlicher Berichte geht es wohl doch nicht um eine Freizeitdroge, sondern um die leistungssteigernde Substanz Trimetazidin.

Waljewas Minderjährigkeit - wegen der sie laut WADA-Regeln gar nicht offiziell als Dopingsünderin benannt werden darf - macht den Fall besonders heikel und wirft damit vor allem Fragen an ihr Umfeld auf, womit einmal der russische Sport an sich ins Zwielicht rückt.

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Spektakulär ist die Angelegenheit auch deshalb, weil Ausnahmeläuferin Waljewa auf dem Weg war, zum russischen Gesicht der Spiele und zu einem internationalen Star zu werden.

Kamila Waljewa begeisterte auch Hollywood

Am Montag gewann Waljewa mit dem Team Gold, schrieb Geschichte mit gleich zwei erfolgreich gestandenen Vierfach-Sprüngen, begeisterte auch internationale Prominenz.

„Ein Lied. Ein Gedicht. Ein Gemälde“, jubelte Hollywood-Star Alec Baldwin bei Instagram, feierte Waljewa als jemand, der es „in diesen entmutigenden Zeiten“ schafft, „uns die Schönheit dieser Welt zeigen“.

Auf die Märchenstory ist nun jedoch ein Schatten gefallen: Die Medaillenvergabe fiel aus zunächst nur angedeuteten Gründen aus, das IOC sprach von einer „offenen Rechtsfrage“.

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Trimetazidin: Verbotener Stoff mit Vorgeschichte

Zunächst hatte das Branchenportal insidethegames über den Fall berichtet, auch die russischen Medien Kommersant und RBC nannten eigene Quellen.

Das zunächst neblige Bild klärte sich Schritt für Schritt auf: Laut RBC soll Waljewa, die auch für den Einzelwettbewerb (ab Dienstag) als Favoritin galt, eine „geringe Menge“ des Wirkstoffs Trimetazidin nachgewiesen worden sein. Er wird als Mittel gegen Herzprobleme und gegen die lebensgefährliche Brustverengung Angina Pectoris verschrieben, kann wegen seiner Auswirkungen auf den innerkörperlichen Sauerstoffhaushalt aber auch als Dopingmittel missbraucht werden.

Die Substanz, die bei Waljewa im Mittelpunkt steht, ist in Expertenkreisen nicht unbekannt: Bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang war die russischen Bobfahrerin Nadescha Sergejewa damit aufgeflogen, auch der inzwischen tief gefallene chinesische Schwimm-Star Sun Yang war 2014 mit dem Mittel erwischt und für drei Monate gesperrt worden.

In Russland beginnt der Kampf um Deutungshoheit

Das IOC hält sich zum Thema, das in der Nacht auch den Sieg von Nathan Chen in der Männer-Konkurrenz überschattete, weiter bedeckt. Sprecher Mark Adams sagte am Donnerstag, er werde sich an „Spekulationen“ nicht beteiligen. Das sei in einem Rechtsfall nicht angemessen.

„Wir müssen abwarten - sorry“, sagte Adams. „Geduld und Verständnis“ habe das IOC auch bei allen beteiligten Athletinnen und Athleten erbeten, die seit dem Wettkampf am Montag auf ihre Medaillen warten. Waljewa, am Tag der ursprünglichen Enthüllung abgetaucht, trainierte am Donnerstag wieder.

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Speziell in Russland tobt dabei längst der Kampf um die Deutungshoheit des Falls: Unter anderem verteidigte ein prominenter Journalist des staatlichen, unter der Regie von Wladimir Putin gegründeten Sportsenders Match-TV Waljewa mit einem flammenden Social-Media-Plädoyer.

„Trimetazidin hilft Athleten in keiner Weise. Gar nicht“, postete Wassili Konow, dessen Arbeitgeber Teil des Staatsunternehmens Gazprom ist: „Es gab einen kleinen Fund in einer Probe im Dezember, eine minimale Menge. Danach und davor nichts. Das ist kein Doping im eigentlichen Sinne. Dieses Mittel hat keine Auswirkungen auf ihre Leistung. Jetzt lasst Kamila in Ruhe.“

Die taz zitiert auch aus einem Interview mit dem russischen Sportarzt Valentin Belajewski, der auf einem russischen Sportportal einordnet, dass das verbotene Trimetazidin „nicht zu Zwecken der Leistungssteigerung genommen werde, sondern eher präventiv“, wie ein „Vitamin“. Es ist als Beschwichtigung gemeint.

Ebenfalls in die Diskussion eingeschaltet hat sich Tatjana Wolossoschar, zweimalige Olympiasiegerin in Sotschi 2014: Sie rief eine Hashtag-Kampagne mit dem Slogan „Das werde ich nie glauben“ zur Unterstützung Waljewas ins Leben - neben einem Foto Waljewas mit ihrer kleinen Tochter. Waljewa selbst reagierte mit einem Like.

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Erinnerung an Staatsdoping-Affäre weiter präsent

Die russische Mannschaft nimmt in Peking unter dem Namen des Russischen Olympischen Komitees (ROC) teil, Flagge und Nationalhymne sind wie schon bei den Sommerspielen von Tokio 2021 verboten.

Russische Sportler sind allerdings nicht generell verbannt. Sie dürfen unter bestimmten Voraussetzungen als „neutrale Athleten“ teilnehmen. Russland war wegen des Staatsdopingskandals - der von den Machthabern in Sport und Politik weiter geleugnet wird - bei den heimischen Winterspielen 2014 in Sotschi gesperrt worden.

Das favorisierte russische Team hatte sich deutlich vor den USA und Japan durchgesetzt. Zu dem Erfolg trugen neben Waljewa auch Mark Kondratiuk (beide Einzel), Anastasia Mischina und Alexander Galljamow (Paarlauf) sowie Victoria Sinizina und Nikita Kazalapow (Eistanz) bei.

Die deutsche Mannschaft war auf Platz neun gelandet.

Alles zu den Olympischen Spielen 2022:

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Mit Sportinformationsdienst (SID)