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Doping-Skandal bei Olympia: Beklemmende Enthüllungen um Walijewas Umfeld

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Doping-Skandal bei Olympia: Beklemmende Enthüllungen um Walijewas Umfeld

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Beklemmende Enthüllungen im Skandal

Im Doping-Fall des russischen Gold-Wunderkinds Kamila Walijewa rückt ihr Umfeld in den Fokus. Ein Berater ist schwer vorbelastet, auch die Trainerin gerät unter Druck.
Der Skandal um das Gold-Wunderkind aus Russland ist perfekt: Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Kamila Walijewa ist vor den Winterspielen in Peking positiv auf das Stimulans Trimetazidin getestet worden.
Im Doping-Fall des russischen Gold-Wunderkinds Kamila Walijewa rückt ihr Umfeld in den Fokus. Ein Berater ist schwer vorbelastet, auch die Trainerin gerät unter Druck.

Morddrohungen, heikle offene Fragen und Verschwörungstheorien, brisante Enthüllungen über dubiose Schattenfiguren: Der Wirbel um das unter Dopingverdacht stehende Gold-Wunderkind Kamila Walijewa eskaliert - während die Olympia-Verantwortlichen versuchen, die Aufregung unter Kontrolle zu bringen. (News: Alle aktuellen Infos zu Olympia 2022)

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„Nehmt eine Beruhigungspille“, riet IOC-Sprecher IOC-Mark Adams auf der täglichen Pressekonferenz in Peking und bat alle Beteiligten, „die olympischen Werte des gegenseitigen Respekts zu achten“. Reporter des Branchenportals insidethegames, das die Story über den positiven Test der 15 Jahre alten Eiskunstläuferin aus Russland zuerst veröffentlichte, hatten zuvor von Todesdrohungen berichtet. (SPORT1-Kommentar: Der Umgang mit Walijewa ist zynisch)

Eine Entscheidung im Fall Walijewa - die positiv auf das verbotene Mittel Trimetazidin getestet wurde - wird der Sportgerichtshof CAS am Montag fällen, einen Tag vor der Einzel-Konkurrenz, in der Walijewa eigentlich auch wieder Favoritin wäre.

Unterdessen rückt mehr und mehr das Umfeld des Jungstars in den Fokus. In einer Weise, die viele neue Fragen aufwirft.

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Schwer vorbelastete Figur in Walijewas Umfeld

Die RUSADA kündigte eine „Untersuchung“ gegen die Betreuerinnen und Betreuer der Athletin an, Adams sagte, das IOC würde solch ein Vorgehen auch von der WADA „begrüßen“. (DATEN: Alle Ergebnisse bei Olympia 2022)

Der beim Thema Doping international renommierte ARD-Reporter Hajo Seppelt lenkte den Blick vor allem auf Filipp Shvetskyi, medizinischer Berater des Verbands und schwer vorbelastet: Shvetskyi sei schon einmal vier Jahre wegen Dopings gesperrt gewesen, weil er vor Olympia 2008 in Peking „sechs russische Ruderer mit verbotenen Infusionen versorgt hatte“. Dies sei „aktenkundig“, Shvetskyi habe auch die persönliche Verantwortung übernommen.

Dass Shvetskyi im Umfeld von Walijewa gearbeitet hat, ist auch durch öffentlich in den sozialen Medien geteilte Fotos belegt, die ihn zusammen mit ihr zeigen.

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ARD-Experte berichtet von dubiosen „Pillendöschen“

Beklemmendes berichtet Seppelt auch über Nationaltrainerin Eteri Tutberidse. Bei von Tutberidse verantworteten Trainingslagern seien „Pillendöschen“ an ihre Schützlinge verteilt worden, in denen sich angebliche Vitaminpräparate befunden hätten: „Keiner weiß genau, was da drin ist.“ Der Bericht weckt Erinnerungen an das organisierte und gesundheitlich oft folgenschwere Staatsdoping in der DDR und anderen Ländern des früheren Ostblocks.

Der Bericht passt auch zu der als Verteidigung Walijewas gedachten Einschätzung des russischen Sportarztes Valentin Belajevski, der bei Sports.ru berichtet hatte, dass nicht unüblich sei, dass die eigentlich als Herzmedikament gedachte Substanz Trimetazidin als „präventive“ Medizin an Athleten verteilt werde. (Wie Doping-Experte Fritz Sörgel den Fall bei SPORT1 bewertet)

Trimetazidin steht wie das artverwandte Herzmedikament Meldonium - durch den Fall Maria Scharapowa berühmt geworden - auf der Dopingliste, weil es den Sauerstoff-Haushalt im Körper auf unnatürliche Weise verbessert.

Trainerin Eteri Tutberidse unter Druck

Tutberidse gerät auch in der russischen Öffentlichkeit unter Druck: Der Hashtag „Schande über Tutberidse“ wurde bei Twitter in Russland tausendfach geteilt. Tutberidse ist auch wegen ihrer harten Trainingsmethoden eine umstrittene Figur.

Bereits am Donnerstag hatte Deutschlands Eiskunstlauf-Legende Katarina Witt Walijewa in Schutz und deren Team ins Visier genommen. „Als Athletin befolgt man den Rat seiner Vertrauten und in diesem Falle immer zuerst dem Trainer- und ärztlichem Team“, schrieb die Olympiasiegerin von 1984 und 1988 bei Facebook: „Wenn überhaupt, gehören die verantwortlichen Erwachsenen für immer für den Sport gesperrt!“

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Späte Enthüllung wegen Corona?

Am Freitag war Walijewas positive Dopingprobe aus dem Dezember veröffentlicht worden, vier Tage nach ihrem Sieg mit der russischen Mannschaft bei den Winterspielen in China. (SERVICE: Der Medaillenspiegel)

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Die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA hatte ihre Suspendierung aufgehoben, das IOC und die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA legten Einspruch ein. Der Sportgerichtshof CAS soll bis zur Einzelkonkurrenz am Dienstag eine Entscheidung über Walijewas Startrecht treffen.

Ein weiterer Aspekt, der speziell in Russland Stoff für Verschwörungstheorien liefert, ist die Frage, warum der im Dezember vorgenommene Test erst jetzt ans Licht gekommen ist.

Die Analyse der Probe war erst am 8. Februar von einem offiziellen Labor in Stockholm vorgenommen worden, Grund für die Verzögerung war offenbar der Omikron-Ausbruch in Schweden.

„Laut den Daten, die das Labor der RUSADA übermittelt hat, war eine Covid-Welle der Grund für die Verzögerung bei der Analyse und Auswertung“, heißt es in einem Statement der russischen Anti-Doping-Agentur.

Über diesen Gang der Dinge zeigte sich auch Travis Tygart, oberster Dopingjäger der USA, irritiert. Im Interview mit der französischen Nachrichtenagentur AFP sprach er von „katastrophalem Versagen des Systems zum Schutz der Öffentlichkeit, der Integrität der Spiele und der sauberen Athleten, die an dem Wettbewerb teilnehmen mussten“.

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Mit Sportinformationsdienst (SID)