Die US-Sprintstaffel hat sich blamiert, mal wieder
US-Sprinter zerfleischen sich selbst
Die 100-m-Läufer der USA verpassten das Finale, der schon im Einzel gestrauchelte Goldfavorit Trayvon Bromell, Fred Kerley, Ronnie Baker und Cravon Gillespie beendeten den Vorlauf auf Platz sechs und schieden aus.
US-Sprintikone Carl Lewis nahm das zum Anlass, die Staffel hart zu kritisieren. Den Auftritt bezeichnete der neunmalige Olympiasieger auf Twitter als “eine totale Peinlichkeit” und “absolut inakzeptabel für ein US-Team”. (Dieser Schatten liegt über Legende Carl Lewis)
Inzwischen hat Lewis nachgelegt - und nicht nur er.
Carl Lewis legt nach - US-Sprinter übt offene Kritik
In einem Gespräch mit USA Today nannte das Staffel-Debakel auch noch eine “Clownshow”. Auch Ex-Weltrekordhalter Leroy Burrell, der mit Lewis einst die Sprintszene beherrschte zeigte sich entsetzt: “Mir fehlen komplett die Worte.”
Mit Kenny Bednarek meldete sich zudem auch ein aktiver US-Sprinter zu Wort und stimmte den Kritikern zu. “Wie Lewis schon sagte, haben wir mit einer Amateur-Staffel schon Besseres gesehen”, erklärte der Olympionike, der am Vorabend Silber über 200 m der Männer gewonnen hatte, gegenüber Today.
Kenny Bednarek berichtet von organisatorischem Chaos
Es sei einfach sehr enttäuschend zu sehen, wie die USA in der Staffel abgeschnitten hätten, führte Bednarek aus. “Ich habe das Gefühl, dass wir es viel besser machen können, wir müssen nur dafür sorgen, dass wir besser organisiert sind und einfach etwas anderes machen. Sie müssen uns mehr einbeziehen und im Training sagen, was Sache ist. Wir sollten nicht erst ein paar Tage vor dem Ereignis versuchen, ein Trainingslager zu organisieren”, bemängelte der Athlet.
Vor allem die missratene Kommunikation im US-Team prangerte Bednarek an. Die Sportler seien “nicht auf dem Laufenden” gewesen. Ein paar Tage vor dem 200-Meter-Wettkampf habe er seinen Trainer folgendes gefragt: “Hey, wann üben wir, wann machen wir das, wann machen wir das.” Orientierung durch die Verantwortlichen hat er seinem Eindruck nach nicht bekommen.
Und so bleibt es dabei: Seit dem Sieg der US-Staffel 1992 mit Lewis haben die US-Amerikaner nur ein weiteres Mal Olympia-Gold (2000) und zweimal Silber (1996 und 2004) gewonnen.