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Malaika Mihambo im SPORT1-Interview: "Das ging mir nahe"

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Malaika Mihambo im SPORT1-Interview: "Das ging mir nahe"

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Olympia-Heldin Mihambo: “Das ging mir nahe”

Malaika Mihambo sorgt in der Leichtathletik für die einzige deutsche Goldmedaille. Bei SPORT1 spricht sie über das Erlebnis und wie sehr sie zittern musste, bis der Erfolg feststand.
Malaika Mihambo gelingt bei Olympia in Tokio der perfekte Weitsprung und holt sensationell Gold. Gehört sie jetzt zu den besten deutschen Athleten aller Zeiten?
Malaika Mihambo sorgt in der Leichtathletik für die einzige deutsche Goldmedaille. Bei SPORT1 spricht sie über das Erlebnis und wie sehr sie zittern musste, bis der Erfolg feststand.

Was für eine Zitterpartie!

Malaika Mihambo sorgte bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio für die einzige Goldmedaille des DLV, musste aber bis zum Schluss um den großen Erfolg bangen.

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Schon in der Qualifikation machte es die 27-Jährige spannend. Erst im dritten Versuch sprang sie auf 6,98 Meter und zog als Zweite ins Finale ein. “Ich bin sehr froh, dass es im Dritten endlich mal gepasst hat. Es war seit einem halben Jahr der erste Sprung, der auf dem Brett war”, zeigte sich Mihambo erleichtert.

Auch die frühere Olympiasiegerin Heike Drechsler sah zu diesem Zeitpunkt die Frage nach dem Brett als entscheidenden Faktor im Kampf um Gold: “Sie hat eine Chance auf Gold, wenn Sie das Brett trifft”, sagte die 56-Jährige bei SPORT1. (Kommentar: Mihambos Gold glänzt besonders)

Und die Goldmedaillengewinnerin von Barcelona 1992 und Sidney 2000 sollte Recht behalten. Zwar dauerte es wieder bis zum letzten Versuch - und das Brett hatte sie auch nicht getroffen - aber am Ende knackte Mihambo an diesem Tag als einzige Springerin die 7-Meter-Marke. Danach hieß es zittern, bis die Konkurrenz ihre letzten Sprünge absolviert hatte.

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Ein Umstand, der ordentlich an Mihambos Nerven gezehrt hat, wie sie nun im Gespräch mit SPORT1 eingestand. Dazu sprach sie über das generelle Erlebnis Olympia und womit sie sich für die Zukunft motiviert.

SPORT1: Frau Mihambo, haben Sie bei dem ganzen Stress nach dem Olympiasieg manchmal bereut, dass Sie die Momente nicht für sich genießen konnten?

Malaika Mihambo: Es stand einiges an, das stimmt. In Tokio selbst war so viel drumherum, mit Interviews und Siegerehrung, dass ich tatsächlich nicht viel Zeit hatte. Ich konnte ein Mal ins Stadion gehen, um mir ein paar Wettkämpfe anzuschauen. Es war aber schon ein sparsames olympisches Erlebnis. Ich habe mich aber darüber gefreut und als ich wieder in Deutschland war, habe ich mir drei Tage lang eine Auszeit genommen. Da hatte ich Zeit das Ganze zu verarbeiten und jetzt kann ich wieder gestärkt an den Start gehen.

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Mihambo über Olympia-Wettkampf: “An Dramaturgie nicht zu schlagen”

SPORT1: Kurz nachdem Sie in Doha Weltmeisterin wurden, haben Sie Ihren Rucksack gepackt und sind nach Thailand geflogen. Dieses Jahr stehen noch Wettkämpfe an. Finden Sie das schade, dass der nächste Trip noch warten muss?

Mihambo: Nein, das ist vollkommen in Ordnung. Ich hatte meine drei Tage und habe mich schon erholt.

SPORT1: Der Wettkampf in Tokio war an Dramatik nicht zu überbieten. Sie sind trotzdem cool geblieben und ausgerechnet mit dem letzten Versuch genau sieben Meter gesprungen. Das war ja, als hätte jemand ein Drehbuch geschrieben, oder?

Mihambo: Das stimmt, die Dramaturgie war bei diesem Wettkampf nicht zu schlagen. Es ist ein Zufall, dass der einzige Sieben-Meter-Sprung, nach dem so lange gefragt wurde, passend im Olympischen Finale im letzten Versuch kam. Es war ein harter Wettkampf, das Niveau war sehr hoch. Es war wohl einer der spannendsten Wettkämpfe im Frauen-Weitsprung der Geschichte. Ich bin froh, dass ich davon ein Teil war und dann auch noch mit der Goldmedaille vom Platz ging.

SPORT1: Sie haben das Brett in dem entscheidenden Sprung fast gar nicht getroffen. Trotzdem sind Sie so schön ins Fliegen gekommen. Haben Sie im Sprung gewusst, dass der sitzt?

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Mihambo: Ich habe im Sprung gemerkt, dass es ein sehr guter war. Nach der Landung habe ich mich gefreut und der erste Blick ging dann zur Kampfrichterin. Als die weiße Flagge gezeigt wurde, war ich sehr glücklich. Ich habe dann auch schon auf die Weite geschielt und gesehen, dass es um die sieben Meter war. Da dachte ich, dass der sich eigentlich weiter angefühlt hatte. Im Video habe ich dann gesehen, dass ich 19 Zentimeter am Brett gelassen habe. Das war schade, weil ich dann noch sehr zittern musste. Sieben Meter hätten die anderen beiden auch springen können. Ich war aber natürlich froh, dass ich mich verbessern konnte.

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Bange Minuten bis zur Goldmedaille

SPORT1: Während des Wettkampfs waren sie relaxed, aber nach dem Sprung schienen Sie sehr angespannt. War das die Ohnmacht, dass Sie nicht mehr kontern konnten?

Mihambo: Ja, genau. Ich konnte nichts mehr verändern und musste abwarten. Das ist eine Situation, die ich nicht mag - gerade als Athletin, die auch im letzten Versuch kontern kann. Ich musste die Zähne zusammenbeißen und durch diese bangen Minuten durchkommen. Zum Glück ist keine andere mehr weiter gesprungen.

SPORT1: Sie haben alles gewonnen, was es in Ihrem Sport zu gewinnen gibt. Glauben Sie trotzdem, dass Sie sich weiter so motivieren können, wie zuletzt?

Mihambo: Das glaube ich schon, ja. Meine Motivation hängt nicht von den Medaillen ab. Für mich ist es spannend zu sehen, wie ich mich entwickeln kann und wie weit ich noch springen kann. Diese Frage bleibt immer noch unbeantwortet.

SPORT1: Welcher Eindruck bleibt Ihnen von den Spielen - abgesehen von Ihrem Wettkampf?

Mihambo: Mich hat begeistert und erstaunt, dass die Unterstützung von den japanischen Volunteers so groß war. Sie haben uns immer angefeuert, gejubelt, geklatscht und uns zugerufen, dass wir unser Bestes geben sollen. Schüler haben Plakate mit deutschen und japanischen Botschaften gemacht, die bei uns im Hotel hingen. Die Menschen waren großartige und aufmerksame Gastgeber. Das fand ich sehr schön und das ging mir nahe. Sie haben sehr viel Herz in Spiele ohne Zuschauer gebracht und Einblicke in ihre japanische Kultur und Mentalität gegeben.

Zukunft in den USA bei Carl Lewis

SPORT1: Man stelle sich vor, dass das Stadion voll gewesen wäre, als Sie Olympiasiegerin wurde. Kurz danach war auch noch der Lauf von Karsten Warholm, das Stadion wäre ja explodiert, oder?

Mihambo: Sicherlich, das hätte mich interessiert, wie die Japaner bei solch einem Event im Stadion sind. Leider war es nicht möglich, die Sicherheit für alle geht vor. Es wird auch wieder Wettkämpfe mit Zuschauern geben. Da freuen sich Fans wie Sportler gleichermaßen darauf.

SPORT1: Sie ziehen nun nach Houston, um bei Carl Lewis zu trainieren. Für wann ist der Umzug geplant?

Mihambo: Ich werde zunächst meine Saison in Deutschland zu Ende bringen, danach steht ein Urlaub an. Danach widme ich mich diesem Gedanken und das wird im Herbst losgehen.

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