Was war denn das für eine Schwimm-Show?
18-Jähriger ist DIE Olympia-Sensation
Am Samstag hatte es Ahmed Hafnaoui als Achter so gerade ins Finale geschafft, dort zündete der Tunesier – wie einst Britta Steffen 2008 in Peking - den Turbo und schockte über 400 Meter Freistil die gesamte Konkurrenz. 18 Jahre, Olympia-Debüt und gleich Gold – Hafnaoui ist eine der größten Olympia-Sensationen!
Seiner Großtat ließ Hafnaoui ebenso große Worte folgen: „Ich widme meinen Sieg dem ganzen tunesischen Volk. Sie haben jetzt einen Champion.“
Hafnaoui schreibt Olympia-Geschichte
Hafnaouis Goldmedaille ist erst die dritte, die das nordafrikanische Land jemals im olympischen Schwimmen gewonnen hat, und das fünfte Olympia-Gold für Tunesien überhaupt. Damit befindet er sich auf den Spuren des zweimaligen Schwimm-Olympiasiegers Oussama Mellouli, dessen Karriere aber einen Makel hat. Mellouli war – vor seinen Olympiasiegen - positiv auf da Amphetamin Adderall getestet und rückwirkend für 18 Monate gesperrt worden.
Hafnaouis sprunghafte Steigerung in Tokio ist enorm. Er war 2,32 Sekunden schneller als im Vorlauf und fast drei Sekunden schneller als seine bisherige Bestzeit vor Olympia.
„Ich bin selbst völlig überrascht“, sagte Hafnaoui: „Und bei der Siegerehrung hatte ich Tränen in den Augen, als die Flagge meines Landes gehisst wurde und ich die Hymne gehört habe.“
Mühlleitner als Leidtragender
Hafnaoui begann im Alter von sechs Jahren mit dem Schwimmen. Sein Vater Mohamed, ein ehemaliges Mitglied der Basketballnationalmannschaft, meldete ihn in einem Verein in Tunis an. Eigentlich hatte Hafnaoui sich Gold bei Olympia 2024 in Paris als Ziel gesteckt. Nun ist sein Traum bereits drei Jahre früher wahr geworden.
Leidtragender der völlig überraschenden Hafnaoui-Show war auch Henning Mühlleitner. Der 24-Jährige aus Neckarsulm verpasste nach seiner Vorlaufbestzeit Bronze um 13 Hundertstelsekunden.