Home>Olympia>

Olympia 2021: Staffel-Drama "bitterer Witz" - Deutschland mit Gegenprotest

Olympia>

Olympia 2021: Staffel-Drama "bitterer Witz" - Deutschland mit Gegenprotest

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

“Ein Witz”: Gegenprotest nach Staffel-Drama

Nach dem bitteren Final-Aus der deutschen Mixed-Staffel legt Deutschland einen Gegenprotest ein. Frank Busemann spricht von einem “bitteren Witz”.
Die Olympischen Spiele in Tokio haben bereits die Hälfte erreicht. Aus deutscher Sicht gab es schon einige Medaillen zu feiern, allerdings auch diverse negative Vorfälle.
Nach dem bitteren Final-Aus der deutschen Mixed-Staffel legt Deutschland einen Gegenprotest ein. Frank Busemann spricht von einem “bitteren Witz”.

Hat das deutsche Staffel-Drama doch noch ein Happy End? (USA-Protest: Deutsche Staffel doch raus)

{ "placeholderType": "MREC" }

Marvin Schlegel, Corinna Schwab, Ruth Sophia Spelmeyer-Preuß und Manuel Sanders waren im Vorlauf der Mixed-Staffel über 4x400 m starke 3:12,94 Minuten gelaufen - deutscher Rekord!

Und weil die USA als vermeintlich souveräner Sieger im selben Vorlauf wegen eines Wechselfehlers aus der Wertung genommen wurden, stand das deutsche Quartett bei der Olympia-Premiere der Mixed-Staffel auf einmal sogar im Finale am Samstag (14.35 Uhr MESZ).

Leichtathletik: Drama um Mixed-Staffel

Mitten in der Nacht japanischer Zeit folgte dann aber die Ernüchterung: Weil die Staffel der USA erfolgreich Protest gegen die nach dem Vorlauf ausgesprochene Disqualifikation einlegte, rückte sie wieder ins Finale auf. (Olympia 2021: Alle Entscheidungen im SPORT1-Liveticker)

{ "placeholderType": "MREC" }

Doch damit nicht genug: Auch bei der Staffel der Dominikanischen Republik, die im deutschen Vorlauf auf Platz zwei gesprintet war, war bei der Aufstellung vor einem der Wechsel nicht alles mit rechten Dingen zugegangen.

“Wir haben zwei klare Regelverstöße in der Sache”, betonte Cheick-Idriss Gonschinska, Generaldirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV), am Samstagmorgen japanischer Zeit in der ARD: “Das Eine ist die Übergabe des Staffelstabs außerhalb des Wechselraums durch das amerikanische Team. Das hat stattgefunden, damit ist aus unserer Perspektive das Ergebnis nicht bestenlistenfähig, weil der amerikanische 400-Meter-Sprinter ungefähr 420 Meter gelaufen ist und nicht 400 Meter - und die Sprinterin damit nur 380 Meter. Dadurch entsteht natürlich in diesem Mixed-Wettbewerb ein Vorteil für das amerikanische Team.”

Bei der Dominikanischen Republik habe es “einen Aufstellungsfehler gegeben”.

Olympia-Jury tagt bis weit in die Nacht

Die Jury habe “sehr lange” getagt, berichtete Gonschinska, “gegen 1 Uhr nachts haben wir dann das Ergebnis in der ersten Form erhalten” - und das fiel aus deutscher Sicht nicht wie erhofft aus.

{ "placeholderType": "MREC" }

Sowohl die USA als auch die Dominikanische Republik sind demnach nicht disqualifiziert, die Vergehen wurden “mit organisatorischen Abläufen begründet”, die beiden Teams also mehr oder weniger von eigenem Verschulden freigesprochen.

Das sorgt nicht nur bei Gonschinska für Kopfschütteln: “Auf dem Level, wir sind bei Olympischen Spielen, das sind Spitzenathleten - und alle anderen Athleten standen an der richtigen Position. Zumindest der Wechselfehler ist schon sehr ungewöhnlich.”

Auch ARD-Experte Frank Busemann reagierte empört.

“Das ist ein bitterer Witz. Die können ja nicht an der Strecke festgenagelt werden. Die kennen die Regeln, die machen das seit Jahren, die sind bei Olympia, die wissen, beim Startschuss laufe ich los. Und das ist leider die Juristerei, die ich dann nicht verstehe”, kritisierte der Olympia-Zweite im Zehnkampf von 1996.

DLV mit Gegenprotest nach Aus der Mixed-Staffel

Wohl auch deshalb will der DLV nun doch noch einmal seine Chance suchen, nachdem Pressesprecher Peter Schmitt bei SPORT1 zunächst noch erklärt hatte, dass wegen der Endgültigkeit der Juryentscheidung kein Gegenprotest geplant sei.

“Wir haben einen zweiten Protest heute Morgen eingereicht”, bestätigte Gonschinska in der ARD: “Gleichzeitig wissen wir, dass Juryentscheidungen selten korrigiert werden.”

Das deutsche Team habe jedoch eine Alternativlösung vorgeschlagen: “Vielleicht gibt es eine Regelung, die mit einer neunten Bahn noch im Sinne der Athleten ausgeht. Das war ein Kompromiss, den wir eingebracht haben.”

{ "placeholderType": "MREC" }

Kompromiss mit neun Teams im Staffel-Finale?

Eigentlich sind im Finale nur acht Staffeln vorgesehen, die Bahn im Olympiastadion bietet jedoch Platz für neun Teams.

Dem Quartett aus Schlegel, Schwab, Spelmeyer-Preuß und Sanders wäre es zu gönnen - das betonte auch Gonschinska noch einmal ausdrücklich.

“Mir tut es unfassbar leid für die Athleten, weil die sich so gefreut haben. Das war ein toller Moment und so wollten wir eigentlich in diese Olympischen Spiele starten.”

Alles zu den Olympischen Spielen 2021 bei SPORT1: