Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat China ein Jahr vor dem Start der Olympischen Winterspiele in Peking (04. bis 20. Februar) wegen der Missachtung von Menschenrechten kritisiert. In ihrem Kurzbericht (Memo) "Olympische Winterspiele im Land der Lager" hinterfragt die Gesellschaft zudem die Rolle des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).
GfbV kritisiert Menschenrechtslage in China und die IOC-Rolle
"Diese Olympischen Spiele werden eine weitere Propaganda-Show der Kommunistischen Partei Chinas", meinte Jasna Causevic, GfbV-Referentin für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung. Das IOC habe schon zu den Sommerspielen 2008 in Peking gezeigt, "dass es an der verheerenden menschenrechtlichen Lage im Land kein Interesse" habe.
Die Gesellschaft kritisiert weiter, dass die in der Olympischen Charta festgelegten Werte wie die Wahrung der Menschenwürde und ein umfassendes Diskriminierungsverbot für das IOC keine Rolle spielten, sobald es um die Austragung der Spiele in China gehe. "Dabei vergisst das IOC offensichtlich die eigene Geschichte: Zwischen 1964 und 1988 war Südafrika aufgrund seiner Apartheid-Politik von der Teilnahme an den Olympischen Spielen ausgeschlossen", heißt es weiter.