Wegen des weiter um sich greifenden Coronavirus hat Chinas Anti-Doping-Agentur CHINADA sechs Monate vor den Olympischen Sommerspielen in Tokio beschlossen, ihre Dopingkontrollen "aus Gründen des Gesundheitsschutzes" bis auf Weiteres auszusetzen.
Virus: China stoppt Dopingkontrollen
Über diese Entscheidung informierte die Internationale Kontrollagentur ITA mit Sitz in Lausanne.
"Es ist eine Vorsichtsmaßnahme, um Sportler und Kontrolleure nicht zu gefährden", teilte die ITA mit. Natürlich erkenne man die Bedeutung der Kontrollen grundsätzlich an, "aber die Priorität besteht darin, die öffentliche Gesundheit für alle zu bewahren". Die Kontrollen durch die CHINADA würden laut ITA wieder aufgenommen, "sobald sich die Situation bessert".
Japan versichert: Olympia nicht gefährdet
Im Olympia-Ausrichterland Japan versuchte derweil Premierminister Shinzo Abe, die Gemüter zu beruhigen.
Trotz inzwischen rund 360 Todesfällen in China durch das Virus und auch Infektionsfällen in Nippon versicherte der Regierungschef, dass die Epidemie den Ablauf der Olympischen Spiele (24. Juli bis 9. August) sowie der folgenden Paralympics (25. August bis 6. September) nicht beeinträchtigen werde.
"Durch unsere Koordinierung mit der Weltgesundheitsorganisation WHO und anderen Behörden werden wir die notwendigen Maßnahmen treffen, um sicherzustellen, dass die Vorbereitungen planmäßig fortgeführt werden können", sagte Abe in einer Rede vor dem japanischen Parlament.
Vertreter des japanischen Sports und Olympia-Offizielle werden sich im Laufe der Woche treffen, um über die Auswirkungen der Epidemie und Tokios Initiativen zur Verhinderung einer Ausweitung des Coronavirus zu diskutieren.
24 Länder betroffen
Die japanische Regierung hat derweil drei Flugzeuge gechartert, um 565 Bürger aus der vom Virus besonders betroffenen chinesischen Provinz Wuhan auszufliegen.
Gleichzeitig wurde der japanischen Bevölkerung von nicht dringend notwendigen Reisen nach China abgeraten.
Die Ausbreitung des Coronavirus hat in China bereits zu zahlreichen Absagen von Sportveranstaltungen geführt. Inzwischen sind Infektionsfälle in 24 Ländern bekannt, auch in Deutschland.
Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), bezeichnete das Virus unlängst als "das größte Risiko" auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Tokio.