Funken, Feuerwerk und jede Menge Emotionen: Mit einer teils spektakulären, teils ergreifenden Eröffnungsfeier haben die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang offiziell begonnen.
Die emotionalsten Momente der Eröffnungsfeier
Um 21.42 Uhr Ortszeit wurden die Spiele vom südkoreanischen Staatspräsidenten Moon Jae-In für eröffnet erklärt, wenig später entzündete Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Kim Yuna das Olympische Feuer.
Den bewegendsten Moment des Abends mussten sie aber anderen überlassen.
SPORT1 erlebte die Eröffnungsfeier vor Ort hautnah mit.
- Der deutsche Auftritt
Die deutsche Mannschaft um Fahnenträger Eric Frenzel lief bereits an neunter Stelle ins Stadion und wurde vom südkoreanischen Publikum neben den Teams aus den USA und Kanada am meisten mit Applaus bedacht.
Wie meist war die deutsche Delegation eine der größten bei der Eröffnungsfeier, auch wenn vereinzelt Sportler ihre Teilnahme im Olympiastadion von Pyeongchang abgesagt hatten.
Unter anderem Skispringer Andreas Wellinger, der bereits am Samstag von der Normalschanze um eine Medaille kämpft, und Eisschnellläuferin Claudia Pechstein, für die am Samstag die 3000 Meter auf dem Programm stehen, hatten vorab ihren Verzicht auf die Zeremonie angekündigt.
- Der emotionalste Moment
Ganz klar, den Gänsehaut-Moment der Eröffnungsfeier von Pyeongchang gab es ganz zum Schluss des Einmarsches der Nationen: Als die Athleten aus Süd- und Nordkorea unter gemeinsamer Flagge als ein Team ins Stadion kamen, stand jeder Einzelne im weiten Rund und klatschte Beifall.
"Wir alle sind von dieser wunderbaren Geste berührt", sagte IOC-Präsident Thomas Bach stellvertretend. Der gemeinsame Einmarsch sei "ein Beispiel für die einzigartige Kraft des Sports, Menschen zu vereinen".
Der südkoreanische Bobfahrer Won Yun Jong und die nordkoreanische Eishockeyspielerin Hwang Chung Gum trugen die gemeinsame Fahne ins Stadion, auf der der Umriss der koreanischen Halbinsel zu sehen ist.
- Der Empfang der russischen Athleten
Mit Spannung war der Empfang der "Olympischen Athleten aus Russland" erwartet worden, die trotz der aufgrund von Dopingvorwürfen ausgesprochenen Suspendierung des russischen olympischen Komitees in Pyeongchang an den Start gehen dürfen.
Als die Sportler komplett in Weiß gekleidet das Stadion betraten, wurde es im Publikum kurz laut, eindeutige Unmutsbekundungen waren aber nicht zu vernehmen (SERVICE: Der Olympia-Zeitplan).
Vielmehr wurden im Publikum zahlreiche russische Flaggen hochgehalten, so viele wie bei keiner anderen Nation.
An offizieller Stelle werden die russischen Farben in Südkorea dagegen nicht zu sehen sein. Die unbelasteten Sportler aus Russland gehen als neutrale Athleten unter IOC-Flagge an den Start, statt der russischen wird für sie die olympische Hymne gespielt.
- Die Kuriositäten
Wie hätte es auch anders kommen sollen? Pita Taufatofua aus Tonga hat einmal mehr alle Blicke auf sich gezogen.
Der einstige Taekwondo-Kämpfer, der schon bei der Eröffnungsfeier 2016 in Rio im Rock und mit eingeöltem Körper für Aufsehen gesorgt hatte, lief trotz Minusgraden auch in Pyeongchang leicht bekleidet und in Sandalen ein.
Dabei hatte er zuvor im Gespräch mit SPORT1 noch erklärt: "Es ist zu kalt. Minus 18, minus 20 Grad? Ich spüre schon alles unter 15 Grad plus." Von wegen!
Ähnlich zäh präsentierte sich die Delegation aus Bermuda: Geschlossen liefen die drei Vertreter der Atlantikinsel in kurzen Hosen auf.
Was man eben so macht, wenn man als Nation Namensgeber einer Shorts ist.
- Die Kälte
Als Normalsterblicher musste man sich fragen, wie es Taufatofua und das Trio aus Bermuda bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt so leichtbekleidet aushielten.
Rund -3 Grad waren es im Stadion, dank eines kräftigen Windes lag die gefühlte Temperatur jedoch noch einmal deutlich darunter bei rund -10 Grad (Olympia 2018: Alle Entscheidungen im Liveticker).
Dabei war es noch einer der wärmeren Abende in Pyeongchang: Für das Wochenende sind Temperaturen von bis zu -17 Grad angesagt, die gefühlte Temperatur dürfte dann bei rund -25 Grad liegen.
- Der Aufreger
Abseits des eigentlichen Geschehens spielte sich auf der Tribüne Kurioses ab: Dort tauchten plötzlich Doppelgänger von Nordkoreas Staatschef Kim-Jong Un und US-Präsident Donald Trump auf und reichten sich demonstrativ die Hand.
In Windeseile waren die beiden von einer riesigen Menschentraube umringt, dutzende Zuschauer knipsten Fotos mit den Politiker-Doubles.
Bei den Organisatoren rief die Aktion offenbar deutlich weniger Begeisterung hervor: Die beiden Doppelgänger wurden kurzerhand aus dem Stadion befördert.