Der Disput zwischen Robert Harting und IOC-Präsident Thomas Bach spitzt sich zu.
Bach kontert Harting: "Entgleisung"
"Es ist eine nicht akzeptable Entgleisung, wenn man jemanden, der nicht der eigenen Meinung ist, in derartiger Art und Weise beleidigt", sagte Bach in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Diskus-Olympiasieger Harting hatte Bach zuvor scharf angegriffen und unter anderem bei SPORT1 gesagt: "Für mich ist er etwas, was ganz weit weg ist, wovor ich mich ekle und womit ich nichts zu tun haben will."
Bach sei für ihn teil des Doping-Systems, nicht des Anti-Doping-Systems. "Er ist für mich als IOC-Präsident nicht weiter tragbar."
Beleidigung "nicht hinnehmbar"
Daran, dass das IOC nicht das komplette russische Team von den Olympischen Spielen ausgeschlossen habe, trägt für Harting Bach die Hauptschuld. Dies ließ der frühere Fecht-Star nicht auf sich sitzen:
"All diejenigen, die so argumentieren, sollten berücksichtigen, wie viele diesen Entscheidungen zugestimmt haben. Kontinentalverbände, Athletenkommissionen; in der IOC-Exekutive war die Entscheidung einstimmig bei einer Enthaltung", erklärte Bach.
"Es gibt hier unterschiedliche Meinungen. Das muss man akzeptieren, das muss man austragen. Aber es ist nicht hinnehmbar, jemanden so zu beleidigen."
Am Sonntag hatten Bach und sein Exekutiv-Komitee trotz der Enthüllungen im McLaren-Report der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA beschlossen, ein russisches Team unter bestimmten Auflagen für die Spiele an der Copacabana zuzulassen.
Dafür hagelte es für Bach internationale Kritik, zumal die IOC-Ethikkommission der Doping-Whistleblowerin Julija Stepanowa den Start als "neutrale Athletin" in Rio verwehrte. Das sei "echt traurig", sagte Harting.