Das Olympia-Aus der zurzeit suspendierten russischen Leichtathleten wird offenbar immer wahrscheinlicher.
Russlands Olympia-Aus rückt näher
"Die Stimmung hat sich drastisch geändert", zitiert The Times ein nicht namentlich genanntes Mitglied des Councils des Weltverbandes IAAF: "Die Leute haben den Eindruck, dass die Russen nur mit ihnen spielen."
Die britische Tageszeitung erklärte, mit drei Council-Mitgliedern gesprochen zu haben. Alle bestätigten, dass sich die Haltung gegen Russland bei vielen Mitgliedern verfestigt habe.
Sie gingen inzwischen davon aus, dass die Suspendierung des russischen Verbandes RUSAF nicht aufgehoben werde.
Olympia-Entscheidung über Russland im Juni
Am 17. Juni entscheidet das 27-köpfige Gremium in Wien, ob die russischen Leichtathleten wieder aufgenommen werden. Nur dann ist eine Olympia-Teilnahme möglich.
Der ehemalige Leiter des Moskauer Anti-Doping-Labors, Gregori Rodtschenkow, hatte am Donnerstag in der New York Times schwere Vorwürfe gegen das russische Team während der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi erhoben.
Unter anderem sprach er dabei von einem staatlichen Dopingsystem, Dutzende russische Sportler, darunter mindestens 15 Medaillengewinner, sollen gedopt an den Start gegangen sein.
Schikanen gegen Doping-Jäger
Zusätzlich hätten auch weitere negative Nachrichten die Aussichten der russischen Leichtathleten verschlechtert: So soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge die britische Anti-Doping-Agentur UKAD bei ihren Tests in Russland auf teilweise massive Widerstände gestoßen sein.
Von zuletzt knapp 250 Dopingkontrollen konnten demnach fast 100 nicht durchgeführt werden, da die Sportler nicht angetroffen wurden.
Außerdem seien Kontrolleure schikaniert worden, es sei ihnen angedroht worden, ihre Visa einzuziehen. UKAD soll sogar erwägen, sich aus Russland zurückzuziehen.
Nach der Suspendierung der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA durch die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA haben die Briten die Dopingkontrollen russischer Sportler übernommen.