Deutschlands Olympia-Kandidat Hamburg soll sich gute Chancen für die Ausrichtung der Sommerspiele 2024 ausrechnen.
Olympia: Hamburg kein Außenseiter
Diese Einschätzung gab das deutsche IOC-Ehrenmitglied Walther Tröger nach Schließung der insgesamt fünf Städte umfassenden Kandidatenliste durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) in der Bild am Sonntag ab.
"Hamburg ist kein Außenseiter", sagte der langjährige Präsident des früheren Nationalen Olympischen Komitees (NOK) für Deutschland mit Blick auf die weiteren Bewerber Budapest, Los Angeles, Paris und Rom: "Ich sehe Hamburg auf Augenhöhe mit Paris und Rom."
Aus Trögers Sicht sprechen mehrere Faktoren für die Hanseaten. "Im Mittelpunkt standen für mich immer das Interesse der Athleten, das Publikum, und dass die Stadt vorbereitet ist. Hamburg entspricht diesen Kriterien", sagte der 86-Jährige.
Tröger hält auch das von Hamburg geplante Prinzip der kurzen Wege für einen "wichtigen Faktor".
Keine Probleme durch EM-Bewerbung
Probleme durch eine für das gleiche Jahr in Deutschland angestrebte Fußball-EM erwartet Tröger nicht. "Das ist beides möglich", meinte der erfahrene Sportfunktionär und bestätigte damit die Sichtweise von IOC-Präsident Thomas Bach: "Niemand hat Zweifel an der Organisationsfähigkeit. EM und Olympia sind definitiv möglich."
Am vergangenen Montag war die Frist zur grundsätzlichen Bewerbung um die Spiele in neun Jahren beim IOC abgelaufen. Im Januar müssen die Kandidaten ihre Dossiers in Lausanne eingereicht haben. Die Entscheidung fällt die IOC-Session im Sommer 2017 auf ihrer Session in Perus Hauptstadt Lima.
Hamburg benötigt für die Fortsetzung seiner Kampagne beim Referendum am 29. November noch ein positives Votum seiner Bürger.
Die Hanseaten sind Deutschlands erster Kandidat für die Gastgeber-Rolle bei Sommerspielen seit Leipzigs vorzeitig gescheiterter Bewerbung um die Wettbewerbe von 2012 (Sieger: London). Zum bislang letzten Mal hatten 1972 in München Olympische Spiele in Deutschland stattgefunden.