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Rallye-WM: Kalle Rovanperä schreibt Geschichte - und toppt Max Verstappen

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Rallye-WM: Kalle Rovanperä schreibt Geschichte - und toppt Max Verstappen

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Dieser Youngster toppt Verstappen

Der finnische Jungstar Kalle Rovanperä ist neuer Rallye-Champion - und bricht damit einen Rekord der verstorbenen Legende Colin McRae. Der 22-Jährige toppt sogar Max Verstappen.
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Der finnische Jungstar Kalle Rovanperä ist neuer Rallye-Champion - und bricht damit einen Rekord der verstorbenen Legende Colin McRae. Der 22-Jährige toppt sogar Max Verstappen.

Der Aufstieg von Kalle Rovanperä zum mit Abstand jüngsten Rallye-Weltmeister ist ein Paradebeispiel für perfekte Frühförderung.

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Sein Vater Harri war ein mehr als passabler Pilot, 2001, wenige Monate nach Kalles Geburt, gewann er die Rallye Schweden. Und mit seinem Filius machte Harri Rovanperä verboten früh die oft schneebedeckten Wege rund um Jyväskylä, Epizentrum des finnischen Rallyesports, unsicher.

„Er war mein erster Lehrer. Er brachte mir bei, dass ein Auto ein Lenkrad, ein Gaspedal und eine Kupplung hat. Und dann sagte er mir: Setz dich ans Steuer“, berichtete Rovanperä einmal.

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Sechs Siege für Rovanperä

Auf YouTube finden sich teils millionenfach geklickte Videos, in denen ein blonder, blauäugiger Junge von acht Jahren einen aufgemotzten Kleinwagen ans Limit bringt. Knapp 14 Jahre später ist dieses Bleifuß-Talent das Maß der Dinge in der Rallye-WM.

Sechs der elf bisherigen Saisonläufe entschied Rovanperä für sich, durch den Triumph in Neuseeland am Sonntag ist ihm im Alter von 22 Jahren und einem Tag der Titel nicht mehr zu nehmen.

Damit pulverisierte er den Rekord des 2007 tödlich verunglückten Schotten Colin McRae, der war 27 Jahre „alt“ bei seinem einzigen Titelgewinn 1995. Und ganz nebenbei beendete Rovanperä die 20-jährige Durststrecke der Rallye-Nation Finnland.

„Ich würde gerne weinen, aber ich kann es nicht“, sagte Rovanperäs Landsmann und Toyota-Teamchef Jari-Matti Latvala, der sich selbst an den zwischen 2004 und 2021 dominierenden Franzosen Sebastien Loeb und Sebastian Ogier die Zähne ausgebissen hatte. „Mir fehlen die Worte. Kalle ist ein Superheld“, schwärmte Latvala nun.

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Als Teenager nach Lettland

Und wie die meisten Superhelden hat auch Rovanperä die Regeln und Gesetze bisweilen kreativ ausgelegt. Weil er in Finnland als Minderjähriger nicht bei Rallyes starten durfte, ging er im Teenageralter nach Lettland.

Dort durfte Rovanperä fahren, sofern sein Beifahrer im Besitz eines Führerscheins war - der Co-Pilot musste dann den Wagen zwischen den Wertungsprüfungen im Straßenverkehr überführen.

Rovanperä erledigte den Rest - und wie: Als Minderjähriger gewann er dreimal die lettische Rallye-Meisterschaft. In der Weltmeisterschaft stieg er ab 2017 zum jüngsten Fahrer in den Punkten auf, zum jüngsten Fahrer auf dem Podium, zum jüngsten Sieger einer WM-Station, und nun eben zum jüngsten Weltmeister.

Mit dem aktuellsten Rekord hat er einem gewissen Max Verstappen etwas voraus, der in der Formel 1 ebenfalls fast alle Marken nach unten schraubte.

Ansonsten sind die Parallelen frappierend: Der seit Freitag 25 Jahre alte Niederländer Verstappen und der seit Samstag 22 Jahre alte Rovanperä wurden zunächst von ihren rennverrückten Vätern und später von Red Bull gefördert, mit ihrer kompromisslosen Fahrweise hinterlassen sie bei der Konkurrenz offene Münder - und beide zeichnen verantwortlich für einen Motorsport-Hype in ihren kleinen Heimatländern.

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Allerdings gibt es einen markanten Unterschied. Rovanperä ist, typisch Finne eben, ein Mann der leisen Töne. Vom Vergleich mit „Mad Max“ habe er schon gehört, sagte er einmal. Und? „Das ist ziemlich schmeichelhaft.“