Marc Marquez hat offenbart, dass er gegen Ende seiner Zeit bei Honda daran zweifelte, ob seine Ära in der MotoGP zu Ende sei. Verletzungen und ein unkonkurrenzfähiges Motorrad machten ihm zu schaffen. Nachdem er in seinen ersten sieben Saisons in der Königsklasse mit Honda sechs Titel gewonnen hatte, änderte eine Armverletzung beim Rennen in Jerez 2020 seine Karriere grundlegend. Insgesamt vier Operationen waren nötig, die ihn über Jahre hinweg vom Rennsport fernhielten, während Ducati sich als neue Kraft in der MotoGP etablierte.

Die Herausforderung bei Honda

Als der Spanier seine volle Fitness wiedererlangt hatte, war die Honda RC213V zum schlechtesten Motorrad in der MotoGP geworden, wodurch Siege und Podestplätze weitgehend außer Reichweite blieben. Marquez konnte zwar immer noch alle seine Honda-Teamkollegen übertreffen und belegte letztes Jahr in Motegi den dritten Platz, doch angesichts der schwierigen Lage entschied er sich, den japanischen Hersteller zu verlassen und einen Satellitenvertrag mit Gresini einzugehen.

Der Wechsel zu Gresini: Ein voller Erfolg

Der Wechsel zahlte sich aus, denn Marquez fand nicht nur zu seiner siegreichen Form zurück, sondern schloss auch einen Vertrag mit Ducati ab, um ab 2025 für das Werksteam zu fahren. Rückblickend auf seine Zeit bei Honda gestand Marquez, dass die Situation so schwierig war, dass er dachte, seine MotoGP-Karriere sei vorbei. „Vor zwei Jahren, vor einem Jahr, hatten viele Menschen - sogar ich - Zweifel“, sagte er dem YouTube-Kanal von MotoGP. „Ich hatte einige Fragezeichen, ob meine Zeit vorbei war.“

Keine Reue: Der Wille zum Sieg

Marquez erklärte weiter: „Ich habe die Entscheidung [zu Gresini zu wechseln] getroffen, weil ich, wenn ich eines Tages in den Ruhestand gehe, keine Reue haben möchte, dass ich es nicht versucht habe. Ich werde alles versuchen, was in meiner Macht steht, um mich wettbewerbsfähig zu fühlen und jedes Jahr um Titel zu kämpfen.“

Rückkehr zur Wettbewerbsfähigkeit

Trotz des Fahrens mit der letztjährigen Ducati GP23, wenn auch mit einigen Upgrades, hat Marquez in 2024 drei Grand-Prix-Siege errungen und kämpft derzeit mit dem Werksfahrer Enea Bastianini um den dritten Platz in der Meisterschaft. Der 31-Jährige sagte, er hätte seinen Rücktritt aus der MotoGP zu diesem Zeitpunkt angekündigt, wenn sein Wechsel zu Gresini nicht erfolgreich gewesen wäre. „Für mich war der Wechsel, den ich letztes Jahr gemacht habe, bereits ein Erfolg, denn sonst hätte ich dieses Jahr meinen Rücktritt angekündigt“, erklärte er.

Der Weg zurück zum Sieg

Marquez' Triumph beim Großen Preis von Aragon im September beendete eine 1000-tägige Durststrecke ohne Sieg, die bis zu seinen Erfolgen 2021 mit Honda zurückreichte. Während er zuvor die Bedeutung der Rückkehr zu Siegen im Jahr 2024 herunterspielte und betonte, dass sein Hauptziel die Vorbereitung auf den Wechsel im nächsten Jahr sei, gab er zu, dass die Siege in dieser Saison entscheidend waren, um die Zweifel zu überwinden, die ihn bei Honda umgaben. „Siege geben dir viel Selbstvertrauen“, sagte er. „Nach drei, vier Jahren voller Kämpfe, nach vier Operationen am Arm und ohne gute Ergebnisse, verlierst du das Selbstvertrauen. Du beginnst, einige Fragezeichen zu haben - Ist es das Motorrad? Bin ich es? Ist es meine physische Verfassung? Schritt für Schritt musst du diese Fragen beantworten und dieses Selbstvertrauen mit einigen Podestplätzen, Rennen, Pole-Positions, Sprint-Siegen und dann dem Hauptsieg im Rennen zurückgewinnen.“