Erstmals Jorge Martin oder nochmals Francesco Bagnaia? Genau wie im Vorjahr machen die beiden Ducati-Piloten den Titel in der MotoGP am letzten WM-Rennwochenende unter sich aus. Doch die Vorzeichen sind umgekehrt, diesmal hat der Spanier Martin einen Vorsprung mitgebracht und zwei Matchbälle in der Motorrad-Königsklasse.
Matchball um die MotoGP-Krone
"Ich bin ein bisschen nervös, wie immer", sagte Martin vor dem Saisonfinale, das wegen der Unwetterkatastrophe nicht wie üblich in Valencia, sondern in Barcelona über die Bühne gehen wird. Er habe Selbstvertrauen, wolle sich "auf das fokussieren, was sich kontrollieren kann" und "100 Prozent auf dem Motorrad geben".
Maximal 37 Punkte sind in Katalonien zu holen. Martin (485) hat ein ordentliches Polster auf Weltmeister Bagnaia (461), es muss schon viel passieren, damit der Italiener den Spitzenreiter noch abfängt. Gewinnt Martin den Sprint am Samstag (15.00 Uhr), hat er den Titel vorzeitig sicher. Auch wenn er Zweiter wird und Bagnaia nicht siegt. Wehrt der Turiner den Matchball ab, fällt die Entscheidung am Sonntag (14.00/beide DF1 und Sky).
"Meine Mission ist es, beide Rennen zu gewinnen", sagte Werksfahrer Bagnaia. Er fürchte allerdings, dass sein Maximum "nicht genug" sein werde. Martin müsse Fehler machen, um die Krone noch zu verlieren. "Was passiert, das passiert", so Bagnaia über seinen früheren Teamkollegen, "wenn er den Titel holt, freue ich mich für ihn. Wir kennen uns so lange."
Martin (Pramac Racing) hat beste Aussichten, erster Rennfahrer zu werden, der mit einem Kundenteam den MotoGP-Titel holt. In der Königsklasse war dies zuletzt Valentino Rossi gelungen, die italienische Legende wurde 2001 Weltmeister bei den 500ern - in der letzten Saison vor Einführung der MotoGP.
In Barcelona darf auch Stefan Bradl (Zahling) noch einmal mitmischen. Der Honda-Testfahrer kommt zu einem weiteren Wildcard-Einsatz.