Auf dem Flug Richtung Heimat ging es wieder los.
Ein besorgniserregendes Schicksal
Marc Márquez sah auf der Rückreise aus Indonesien doppelt, wie schon am Ende des vergangenen Jahres. Der MotoGP-Superstar, als sechsmaliger Champion der Königsklasse eine echte Motorrad-Legende, wird seine gesundheitlichen Probleme einfach nicht los. (BERICHT: Heftiger Sturz - Startverbot für Márquez)
„Ich habe wohl ein Déjà-vu“, schrieb der Spanier bei Twitter, seine Worte klangen recht entspannt, doch das Karriereende droht mehr denn je.
Muss Marc Márquez seine Karriere beenden?
Bei einer Untersuchung in Madrid wurde am Dienstagvormittag festgestellt, dass die sogenannte Diplopie, eine Doppelsichtigkeit, durch eine erneute Lähmung des vierten Sehnervs am rechten Auge verursacht wird.
„Es wurde zunächst entschieden, eine konservative Behandlung mit regelmäßigen medizinischen Tests durchzuführen“, sagte Márquez‘ Augenarzt Bernardo Sánchez Dalmau.
Noch ist unklar, wie es weitergehen wird, ob vielleicht doch operiert werden muss. Das nächste Rennen findet schon am 3. April in Argentinien statt, das dürfte knapp werden. „Zum Glück ist es nicht so schlimm wie Ende letzten Jahres. Aber jetzt heißt es ausruhen und abwarten, wie es sich entwickelt“, betonte Márquez.
Wie lange fällt Marc Márquez aus?
Der Rennfahrer soll sich nächste Woche erneut einer Untersuchung unterziehen. Dann wollen die Ärzte die Entwicklung bewerten und eine Prognose zur Ausfallzeit abgeben. „Nein, nicht schon wieder“, schrieb Honda-Testfahrer Stefan Bradl bei Twitter, wünschte Márquez eine „schnelle Genesung“ und „nur das Beste, Kumpel“.
Márquez, achtmaliger Motorrad-Weltmeister, der auch in der 125er- und in der Moto2-Klasse jeweils einen Titel holte, war am Sonntag im Warm-up auf dem neuen Pertamina Mandalika Circuit schwer gestürzt.
Eingangs der Kurve stellte sich seine Honda quer, Márquez verlor sofort die Kontrolle, wurde von der Maschine geschleudert und landete nach einem Überschlag in der Luft hart auf dem Asphalt.
Eine Gehirnerschütterung wurde nach dem nächsten schweren Abflug festgestellt, der MotoGP-Superstar erhielt beim Großen Preis von Indonesien Startverbot, die schwarze Serie will kein Ende nehmen.
Motorrad-WM: Sturz-Festival bei Márquez
Wieder hat es Márquez heftig erwischt, wieder ist der Spanier am Boden. Der frühere Dominator schafft es offensichtlich nicht mehr, das Risiko zu dosieren. Am Freitag war er schon im Training gestürzt, am Samstag im Qualifying gleich zweimal, am Renntag unterlief ihm im Warm-up ein sogenannter „Highsider“.
Márquez konnte die Unfallstelle zwar eigenständig verlassen, dann ging es aber im Helikopter in die Klinik.
„Es war ein wirklich heftiger Sturz, vielleicht einer der schlimmsten, die ich je hatte“, sagte Márquez. Er habe aber „keine ernsthaften Probleme“ gehabt. „Marc geht es gut“, meinte Dr. Ángel Charte, Medical Director der MotoGP.
Der Rennfahrer habe sich „mehreren radiologischen Tests unterzogen, die negativ waren. Weil ein solcher Befund eine Beobachtung zwischen 12 und 24 Stunden erfordert, haben der Fahrer, das Team und das medizinische Personal der MotoGP beschlossen, ihn für nicht startfähig zu erklären.“
MotoGP-Legende: Probleme nach Augen-OP
Wegen eines Oberarmbruchs und anschließender Komplikationen hatte Márquez vor seinem Comeback im Frühjahr 2021 eine neunmonatige Pause einlegen müssen.
Ende der abgelaufenen Saison fehlte der 29-Jährige nach einem Trainingssturz mit einer Crossmaschine.
Márquez litt schon damals unter Doppelsichtigkeit, zum zweiten Mal, und musste am Sehnerv operiert werden. Zuletzt war der „Sturzkönig“ wieder völlig fit, jetzt folgte der nächste Rückschlag.
Wird Márquez bald seine Karriere beenden?
„Marc Márquez braucht manchmal jemanden, der ihn vor sich selbst schützt“, schrieb der britische Pay-TV-Sender BT Sport passend bei Twitter.
Tatsächlich stellt sich die Frage, wie lange das noch gutgehen mag, im Herbst hatte Márquez wegen seiner Augenprobleme bereits über ein Karriereende nachgedacht.
Erstmals war das Problem nach einem Crash in der Saison 2011 aufgetreten. Dass es danach mehr als zehn Jahre lang nicht wiederkehrte, könnte Márquez etwas Mut machen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)