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Schumacher prophezeit der Formel 1 eine Zeitenwende

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Düstere Prognose für Red Bull

Das Auftaktrennen der neuen Formel-1-Saison in Melbourne steht vor der Tür. Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher gibt bei SPORT1 eine düstere Prognose für Lewis Hamilton ab und hat auch bei Red Bull Sorgen.
Titelverteidiger Max Verstappen zweifelt noch an der Zuverlässigkeit seines Red-Bull-Boliden. Kann Lando Norris davon profitieren und erstmals den Titel in der Formel 1 holen? Und was ist mit Lewis Hamilton und Ferrari?
Bianca Garloff
Das Auftaktrennen der neuen Formel-1-Saison in Melbourne steht vor der Tür. Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher gibt bei SPORT1 eine düstere Prognose für Lewis Hamilton ab und hat auch bei Red Bull Sorgen.

Am Sonntag beginnt die neue Formel-1-Saison mit dem Grand Prix von Australien. Ex-Pilot und TV-Experte Ralf Schumacher schätzt vor dem Auftaktrennen die Kräfteverhältnisse ein.

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Seine Prognose: McLaren ist aktuell das stärkste Team, Red Bull steckt in Schwierigkeiten – und Ferrari-Star Charles Leclerc könnte seinem neuen Teamkollegen Lewis Hamilton das Karriereende bescheren, wie er im exklusiven SPORT1-Interview erklärt.

Max Verstappen könnte mit Red Bull vor einer schwierigen Saison in der Formel 1 stehen
Max Verstappen könnte mit Red Bull vor einer schwierigen Saison in der Formel 1 stehen

Ohne Verstappen fällt Red Bull „in ein tiefes Loch“

SPORT1: Herr Schumacher, wie sehen die Kräfteverhältnisse vor dem Saisonstart der Formel 1 am Sonntag in Melbourne aus?

Ralf Schumacher: McLaren scheint vorne zu sein. Das Auto macht einen sehr sortierten Eindruck. Wie zu erwarten hat der Konstrukteurs-Weltmeister einen guten Job über den Winter gemacht. Ferrari könnte ebenfalls stark sein, besonders Leclerc hat noch Luft nach oben. Red Bull scheint noch Probleme zu haben. Jedenfalls machte Max Verstappen nicht den Eindruck, dass er zufrieden war. Mercedes scheint die Probleme noch nicht ganz gelöst zu haben. Für mich sind sie im Moment nur vierte Kraft. Red Bull muss dieses Jahr unbedingt liefern. Christian Horner steht unter immensem Druck.

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SPORT1: Inwiefern?

Schumacher: Red Bull muss Max zeigen, dass sie auch ohne Adrian Newey und andere zahlreiche Abgänge in der Lage sind, ein siegfähiges Auto zu bauen. Besonders in der zweiten Saisonhälfte vergangenes Jahr sah das ganz und gar nicht danach aus. Max war der entscheidende Faktor, dass sie die Fahrer-WM noch gewinnen konnten. In der Konstrukteurswertung wurden sie von McLaren und Ferrari überholt. Das spricht Bände. Wenn Red Bull Max verliert, fallen sie in ein tiefes Loch. Denn ich sehe im Moment nicht, wer ihn adäquat ersetzen könnte. Das wird deshalb extrem spannend zu beobachten sein.

Schumacher: McLaren hat zwei Nummer-1-Piloten

SPORT1: Was spricht für Verstappen?

Schumacher: Seine Fähigkeiten am Steuer. Und es könnte Max helfen, dass die McLaren-Fahrer sich die Punkte gegenseitig wegnehmen. Dort gibt es zwei Nummer-1-Piloten, das hat die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Oscar Piastri nochmal deutlich klargemacht. Lando Norris und Osacr Piastri dürfen und können beide gewinnen. Bei Red Bull hat nur Max Verstappen die Fähigkeit dazu. Ich denke, Liam Lawson ist zwar schnell, aber Siege sollte man noch nicht von ihm erwarten.

SPORT1: Wie schätzen Sie das McLaren-Teamduell ein?

Schumacher: Piastri muss dieses Jahr zeigen, dass er den nächsten Schritt macht und konstant auf Augenhöhe mit Norris fahren kann. Wenn das nicht gelingt, wird sein Image vom potenziellen Champion sehr schnell zum sehr guten Nummer-2-Piloten wechseln. Und Norris muss nicht nur Piastri in die Schranken weisen, sondern auch zeigen, dass er dieses Jahr im Zweikampf mit Max Verstappen besteht.

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SPORT1: Wie ist der Auftakt in Melbourne als Trend für die gesamte Saison zu bewerten?

Schumacher: Melbourne wird schon interessant sein. Auch wenn der Albert-Park von der Charakteristik her nicht unbedingt ein Gradmesser für die ganze Saison sein muss. Die Strecke hat ihre eigenen Gesetze. Aber McLaren gilt auch hier als Favorit.

„Hamilton in Richtung Rente unterwegs“

SPORT1: Ein Highlight ist der Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari. Hamilton wird im Fokus stehen, noch mehr als sonst. Wie bewerten Sie seine Situation?

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Schumacher: Leclerc ist in Topform, Hamilton - auch wenn es brutal klingt - schon in Richtung Rente unterwegs. Das könnte besonders im Qualifying sein Schwachpunkt werden. Denn was nützt es, wenn er mit all seiner Erfahrung im Rennen glänzen kann, wenn er regelmäßig vier bis fünf Startplätze hinter Leclerc ins Rennen starten muss? Dazu kommt: Leclerc ist ein Ferrari-Zögling, ist schon seit Jahren im Team, kennt alles und jeden. Hamilton muss bei Ferrari so schnell wie möglich das neue Team kennenlernen, sich mit den Abläufen vertraut machen, das Auto zurechtlegen. Das braucht seine Zeit: Ich schätze mal ein halbes Jahr. Und Leclerc wird ihm bestimmt nicht den roten Teppich ausrollen. Deshalb lege ich mich mal fest: Ich halte es für ausgeschlossen, dass Lewis Hamilton um den Titel mitfahren kann. Wenn das Auto gut genug ist, dann nur Charles Leclerc. Die italienischen Medien werden nach einer bestimmten Zeit sehr unruhig werden, wenn Lewis nicht genügend Leistung bringt. Das kann dann unangenehm werden. Will er sich dann solche Kritik noch antun? Die Wahrscheinlichkeit ist deshalb nicht klein, dass Charles Leclerc Hamilton in die wohlverdiente Rente schickt. So leid mir das tun würde, denn Lewis ist eine Ikone des Sports.

Lewis Hamilton steht vor seiner ersten Saison mit Ferrari
Lewis Hamilton steht vor seiner ersten Saison mit Ferrari

Hülkenberg „braucht Geduld“

SPORT1: Was kann man vom einzigen Deutschen Nico Hülkenberg erwarten?

Schumacher: Nicht viel, das liegt aber nicht an ihm. Er ist zum Team gewechselt, das in der letzten Saison Letzter wurde. Er hatte aber auch keine große Wahl, denn die Möglichkeit, Teamkollege von Max Verstappen bei Red Bull zu werden, hat sich am Ende zerschlagen, weil es intern nicht gewünscht war. Es ist schade für Nico, aber er muss jetzt damit klarkommen. Er hätte bei Haas bleiben können oder eben zu Sauber wechseln, das ja 2026 zum Audi-Werksteam wird. Das ist natürlich die bessere Perspektive. Er braucht aber Geduld. In Bahrain hat man gesehen, das Sauber hinterherfährt. Man kann nur hoffen, dass noch neue Teile kommen, die das Auto schneller machen. Sonst sieht es düster aus.